25.9.–17.10.2013
Kuratorin: Tina Thiel
Gestalten mit Gesichtern und ohne, Mischwesen aus Mensch, Tier, Monster oder Ding, die Drastik abgeschnittener Gliedmaßen und Tentakeln gleich neben unendlicher Niedlichkeit oder Sujets, die irre und manchmal irre lustig sind. Der Grundton der Arbeiten des Wiener Künstlers Bruce La Mongo (BLaM), die er mit unedlen Malmitteln wie Filzstift, Blei oder Kugelschreiber aufs Papier bringt aber bleibt: düster bis dämonisch. Verstärkt wird das Gefühl durch den Kontrast, der sich aus einer Ästhetik des Cartoons und der Kinderzeichnung, also vermeintlicher Harmlosigkeit einerseits und einem beachtlichen Reservoir an heiklen, tabubeladenen und unangenehmen Sujets ergibt. Tod, Versehrung, Verwesung, Depression, immer wieder auch Nationalsozialismus und Kindesmissbrauch kommen in diesem Werk vor, und das ohne „Message“, ohne konventionelle Pointierungen und Stilisierungen und im Verzicht auf Political Correctness. Manchmal erscheinen die Arbeiten von BLaM wie die unangenehm peinlichen Fragen eines Kindes, das noch nicht gelernt hat, über was man gefälligst nicht öffentlich spricht. Es sind Bilder, die uns auf diese Weise in die Selbstbefragung treiben, uns die eigene erlernte Geziertheit, kulturelle Sprech- und Denkverbote, bewusst machen.