Schatten sind die Spuren der Begegnung des Lichts mit den Körpern, die es auf seinem Weg vorfindet. Sie sind flach und körperlos. Ihr Umriss umfasst ein undefinierbares Inneres.
Schatten zeigen Abwesenheit auf und stehen für das Fehlen von Licht. Der Mensch von heute hat eine Schattenphobie. Immer muss alles hell sein, immer sucht er das Licht und strebt nach Sonne.
Die Kunst allerdings ist schattenfroh. Kunst und Schatten sind miteinander verbunden. Das fängt damit an, dass Kunst sich der Wirklichkeit verdankt, auch wenn sie nicht wirklich ist.
Ganz wie der Schatten, der sich dem Menschen verdankt, ohne je der Mensch selbst zu sein. Der Schatten gehört untrennbar zu ihm. Und doch kann der Mensch ihn nicht besitzen, nicht einfangen, nicht beherrschen.
Dieses Eigenwillige, diese geradezu metaphysische Form der Unverfügbarkeit hat KünstlerInnen zu jeder Zeit fasziniert und ist Thema der aktuellen Ausstellung.