Harald Grünauer: Zeichnung
Bildende Kunst Eröffnung
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Harald Grünauer entwirft in seinen Farbstiftzeichnungen einen einzigartigen Kosmos aus meist biomorphen Formen, die an die Ideenwelten der Science-Fiction der 1960er Jahre oder an Versuchsanordnungen in Chemielabors erinnern. Diese „Zeitmaschinen“ betitelte Werkserie könnte aber genauso gut der mikroskopische Blick in einen psychedelisch-ausufernden Kosmos sein, wie wir ihn aus Naturdarstellungen kennen. Die Formen schweben ohne erkennbare Größenrelation im Bildraum, sind Makro- und Mikrokosmos gleichermaßen.
In seiner Serie „Mutanten“ thematisiert Harald Grünauer Grenzbereiche menschlicher Sexualität. Die Zeichnungen sind bevölkert von Figuren in unterschiedlichen Posen und mit allerlei Masken, Kleidungsstücken angetan und mit Gerätschaften hantierend. Nie gleiten die Bilder aber ab ins pornografische oder gar obszöne. Vielmehr stellt Grünauer die Frage nach menschlicher und insbesondere weiblicher Selbstbestimmung.
Beide Serien erinnern an die Darstellung von Fraktalen der späten 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Der begrenzte Bildraum kann von den BetrachterInnen bis ins Unendliche imaginiert und die angedeuteten Prozesse und Figuren in neue Zusammenhänge gestellt werden. Damit schafft Harald Grünauer ein spielerisches, analoges Abbild unserer fragmentierten Wahrnehmung der digitalen Bilderwelt.