Das Projekt zum Neubau einer Palliativ-Station für das Wiener Wilhelminenspital geht auf einen 2007 ausgeschriebenen Wettbewerb zurück, den das Projektteam SHARE architects mit raum-werk-stadt architekten als Generalplaner für sich entscheiden konnte. Der Entwurf sieht einen P-förmigen Baukörper vor, der sensibel in den vorhandenen Baumbestand eingefügt wurde. Das Projekt zeichnet sich zudem durch ein intelligentes Konzept zur Nutzung von natürlichem Tageslicht aus.
Der neue Pavillon bietet mit Einbett- und Zweibettzimmern unheilbar kranken Patienten die Möglichkeit sich in einer wohnlichen Umgebung innerhalb des Spitalkomplexes auf die Entlassung in heimische Pflege vorzubereiten oder die letzten Tage im Beisein ihrer Angehörigen zu verbringen.
Die Patientenzimmer mit insgesamt 14 Betten liegen an der Ostseite des Gebäudes - der Grünfläche zugewandt und sind mit einer Schlafmöglichkeit für Besucher ausgestattet. Den Zimmern vor gelagerte Terrassen sind barrierefrei betretbar. Raumhohe Verglasungen ermöglichen einen uneingeschränkten Ausblick ins Freie. Während das äußere Erscheinungsbild durch eine strukturierte Aluminiumfassade geprägt ist, wurden bei den Patientenbereichen soweit es mit den Anforderungen der Spitalshygiene vereinbar war, natürliche Materialien eingesetzt. Der Erschließungsgang, über den Patientenbereiche, Diensträume der Station und die Stationsverwaltung erschlossen werden, wurde in einer Schleife um ein verglastes Atrium geführt, das in der warmen Jahreszeit den Patienten als geschützter Freibereich zur Verfügung steht. Über das Untergeschoß ist der Pavillon zusätzlich mit der Onkologie verbunden. Damit können auf kurzem Weg und auch mittels Transport im Krankenbett Nachbehandlungen durchgeführt
werden. So ist das Projekt als Teil der Spitalsreform ein weiterer Schritt zur Modernisierung des Wilhelminenspitals als eines von künftig sieben Wiener Spitälern. 2013 wurde das Projekt für den Mies
van der Rohe Preis nominiert.
Text: SHARE architects
Generalplaner (GP): SHARE architects mit raum-werk-stadt architekten
Bauherr: Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV)
Statik: Buschina & Partner ZT GmbH
Landschaftsplanung: YEWO Landscape
Nutzfläche: 1.885 m2
Bebaute Fläche: 1.250 m2
Umbauter Raum: 10.292 m3
Planungsbeginn: 2007
Baubeginn: 2010
Fertigstellung: 2012
Errichtungskosten: ca. € 9.000.000,-
Es führen: Hannes Bürger und Rupert Königswieser
(SHARE architects mit raum-werk-stadt architekten)
Veranstaltungsort: Adresse: Montleartstraße 37, 1160 Wien
Treffpunkt: Haupteingang des Pavillons
Erreichbarkeit: Autobus 48A oder Straßenbahn 46
(jeweils Station Ranlasse)