Magie der Stadt - Urbanität im Spiegel der Malerei
Bildende Kunst Urbanismus Eröffnung
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Aus der Ausstellungsreihe: Denkanstöße für Museen
Magie der Stadt - Urbanität im Spiegel der Malerei in der Galerie Lehner
Die Moderne ist ohne Urbanität nicht denkbar. Plötzlich entsteht eine Auseinandersetzung mit der Großstadt, ihren Versuchungen und Versprechungen. Das Stadtbild wechselt von der Vedute zum Genre- und Sittenbild. Bewegung, Verlockung aber auch Einsamkeit und Verzweiflung sind Themen die im urbanen Umfeld konzentriert stattfinden und Eingang in die Malerei finden. 30 Arbeiten von der Neuen Sachlichkeit bis zur Gegenwart zeigen die Bandbreite der Magie der Stadt. Die Vernissage findet am 6. Mai ab 19 Uhr in der Galerie Lehner – Getreidemarkt 1 statt.
„Un homme qui tombe“ ist der nüchterne Titel einer atemberaubenden Arbeit des neusachlichen und sozialkritischen Belgiers Frans Masereel. Festgehalten ist wohl der letzte Moment eines Mannes, der vor einer Häuserfront in die Tiefe stürzt. Frans Masereel faszinierten an der Stadt alle Facetten des Lebens und so zeigt er neben einfachen Hafenarbeitern auch Verbrecher und Selbstmörder. Der veristische Blick auf die Stadt hält sich bis in die Gegenwart, so z. B. in den Arbeiten von Wolfgang Glechner, der ganz bewusst Anleihen im Berlin der 20er Jahre nimmt.
Die Vedute erfährt in der Moderne einen radikalen Wandel. Heinrich Krause entfernt die Menschen aus seinen Stadtbildern und lässt nur Licht und Farbe sprechen. Die urbane Architektur erhält so eine neue Magie durch Reduktion. Zeitgleich, aber konträr dazu, werden urbane Landschaften im Expressionismus zu Farbsymphonien, wie am Beispiel einer Innsbruck-Vedute von Erich Waske sichtbar wird. Der Rhythmus der Stadt wird durch die Dichte der Gebäude ebenso kubistisch wie fotorealistisch dargestellt und zeigt somit die ideale Projektionsfläche, die eine Stadt abgibt. Die märchenhafte Verzauberung oder die letale Bedrohung ist z. B. bei Arbeiten von Elke Schönberger in ähnlichen Motiven derselben Stadt möglich.
Das Spannungsfeld des Menschen zur Stadt und die Darstellungsvielfalt einer urbanen Landschaft sind ein Spiegel der Moderne und zeigen wie lebensnah und relevant Malerei auf ihr Umfeld eingehen können.
Magie der Stadt – mit ausgewählten Arbeiten von Frans Masereel, Robert Hammerstiel, Wolfgang Glechner, A. W. Dressler, Brunner, Erich Waske, Steffi Deparade-Becker, Elke Schönberger, Heinrich Krause, Roland Ladwig, Helmut Verch, Fritz Aigner u. a.