Momente rauschenden Glücks

Der Verein Hinterland betreibt seit drei Jahren während des Sommers den Krongarten, eine temporäre Grünzone auf eineinhalb Autoparkplätzen direkt vor dem dazugehörigen Kunstraum. Dieser öffentliche Garten hat sich zu einem beliebten (und preisgekrönten) Treffpunkt für Menschen entwickelt, die im Sommer in der Stadt sind, das Gefühl von Urlaub und Leichtigkeit aber dennoch nicht missen wollen. Um dieses Gefühl geht es auch in der Installation „… und kommt gut zurück! Momente rauschenden Glücks“, die 2009 für die Europäische Kulturhauptstadt Linz von Anna Katharina Laggner und Siegfried A. Fruhauf konzipiert wurde und nun für den Kunstraum Hinterland adaptiert werden soll.

Sonne, Meer und Strand wird als Glück beworben, angepriesen und verkauft. Wer es kauft, will es festhalten, mitnehmen, konservieren. Will Bilder haben vom schönen Leben, um im Alltag von der Erinnerung an eine wunderschöne Zeit zehren zu können.
Die Fotos, die an die jeweilige Größe angepasst auf vier Wänden des Kunstraumes tapeziert werden, stammen aus einer verfallenen Ferienanlage auf Mallorca. Sie erzählen Urlaub, von Ausgelassenheit, ein bisschen Exzess, Lachen und Lieben. Alt und vergilbt sind sie an einer Pinnwand hinter dem Tresen des einstigen Restaurants geklebt. Im Swimmingpool der Ferienanlage stand ein grünbrauner Bodensatz aus Schlamm, mittendrin ein roter Rettungsreifen und ein Holzstuhl, dem ein Bein fehlte. Die Anlage selbst war offen und fast leer, ein einsamer Tisch im ehemaligen Restaurant, eine fettige Staubschicht am Boden, am Tresen noch ein Glas.
Die alten Fotos sind ein dumpfer Nachhall von prallem Leben. Kleines Glück, möchte man sagen, aber wer weiß das schon. Doch wenn es niemanden gibt, um die Bilder zu betrachten, sind sie im Grunde gar nicht da.
Nun sollen die Bilder wieder ihre kleinen Geschichten von munterem Urlaubstreiben erzählen können und angesichts der Flüchtigkeit von Zeit heitere Melancholie verbreiten. Die Installation verleiht dem realen Erholungsraum Krongarten die zusätzliche Dimension von entrückter Ferienstimmung. Sie erkundet die Bedeutung von (momentanem) Glück, geht dem Konzept von Urlaub auf den Grund und befragt die Beschaffenheit der Erholung, nach der man sich sehnt.