Volxkino: Jakarta Disorder
Film Video Screening
We can't find the internet
Attempting to reconnect
Verbindung zu esel.at
AT/ID 2013 89 Min., OmU
Regie: Ascan Breuer
Im Herzen der Megacity Jakarta sollen über Jahrzehnte gewachsene Slumsiedlungen einem gigantischen Wohnbauprojekt weichen. Für deren Bewohnerinnen wird die städtebauliche Entwicklung zur Existenzfrage. Zwei Frauen proben den Widerstand gegen die lokale Gesetzeswillkür. Sie postulieren die Teilhabe an jener Freiheit, die Indonesiens noch junge Demokratie verheißt, der armen Bevölkerungsmehrheit aber bis dato verwehrt worden ist.
Gleich die erste Einstellung führt in eine Vision: in das Architekturmodell eines „Superblocks“, der im Herzen Jakartas entstehen soll.
Dort, wo diese städtebaulichen Utopien Wirklichkeit werden sollen, liegt auch der Slum von Großmutter Dela: wie ein markanter Gegenpol zu den umliegenden im Bau befindlichen Wolkenkratzern – Symbole eines Aufschwungs, an dem ein Großteil der Bevölkerung Indonesiens nicht teilhaben wird. Der geplanten Städteerweiterung geschuldet sollen die ärmlichen Baracken nun weichen – und mit ihnen deren Bewohnerinnen.
Wo aber bleibt das Wohnrecht der verarmten Bevölkerungsmehrheit? Mit Unterstützung von Wardah Hafidz, der Chefkoordinatorin des „Urban Poor Consortiums“, beschließt Oma Dela, die noch junge Demokratie ihres Landes herauszufordern.
Jakarta Disorder begleitet zwei Frauen bei ihrem Kampf gegen bürokratische Windmühlen und legt Zeugnis über das Erwachen einer sozialen Bewegung ab, die sich solidarisch über die zahlreichen Kampungs Jakartas ausweitet. Mit ihr dringt auch die Kamera tief in den Alltag der Metropole vor, skizziert Biografien und Schicksale – begleitet vom Spiel der Straßenmusikerinnen, das sich als wiederkehrender Soundtrack refrainartig zwischen die Beobachtungen legt.