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bitte löschen! - elffriede.aufzeichnensysteme zu löscharbeiten in pichl
„die blume wird also dadurch belebt, dass ihr der tod gegeben wird“
(abwesen, byung-chul han, merve 2007)
1 woche lang arbeiteten 5 künstlerinnen – u.a. elffriede.aufzeichnensysteme – in pichl bei wels an / auf / mit 36.000 blatt löschpapier.
alles verschwindet und bleibt doch unauslöschlich, aber nicht unaussprechlich. was gelöscht werden soll, muss erst sichtbar werden. unausgesprochenes auf 1 wort und damit zur sprache bringen, ihm eine form und einen ausdruck geben, aber auch worthülsen, schlagworte und wortwahnsinn aufdecken: unter verwendung von löschpapier als „aufnahmegerät“, schreibmaschine, tusche und feder entstehen schreibarbeiten als sammlung für ein auch zukünftig, nomadisch weitergearbeitetes buchobjekt: eine wortuntersuchung und -beratung, eine materielle, zeichnerische, sprach-schriftliche, typo-graphische kommunikations- und visualisierungsarbeit sowie viele experimentelle ausläufer wie u.a. ein „assfalt-magazin“, von pichler autoverkehr + strassenpflaster präge-gedruckt, ein- und ausfaltungs-objekte…
im unterschied zu anderen papiersorten, ist es die aufgabe der aussterbenden und randspielenden spezies löschpapier, etwas (mit allen poren) aufzunehmen, das verschwinden soll. strenggenommen aber löscht es nichts, sondern bringt das zu löschende erst zum vorschein. hinter der ihm namentlich angedichteten, magischen fähigkeit, etwas zum verschwinden zu bringen, steht der wunsch, etwas ungeschehen zu machen. das moment der verdrängung und der reflektion sind somit gleichermassen im phänomen löschpapier verborgen. die visualisierungsarbeit von elffriede.aufzeichnensysteme bringt das reflektionsmoment zum vorschein und spielt mit der scheinbaren absurdität, etwas zu löschen, durch seine sichtbarmachung.
(elffriede.aufzeichnensysteme, juli 2014)
ort:
kunstsymposion pichl bei wels, seit 28.7.
organisiert vom kulturcafe pichl
arbeits- und ausstellungsort:
hauptplatz (ehem. musikgeschäft kürner) + schulgelände pichl
ganztägig, eintritt frei
abschluss-werkschau: freitag, 1. august
ganztägig
weitere teilnehmerinnen / arbeiten:
monika breitenfellner
judith funke
rolf laven
hans polterauer