Ikat Farbspiegelungen
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Eine kurze Einführung in das Projekt
Ikats sind geschichtenreiche Stoffe. Ihre Prächtigkeit, ihr Facettenreichtum und ihre hohe kunsthandwerkliche Qualität begeistern nicht nur die Augen Textilkundiger. Viele Stücke durchaus unterschiedlicher Kulturen sind im Farbenspiel wie in der Musterung Dokumente textiler Meisterschaft und Kostbarkeiten einer blühenden und wunderbar verfeinerten Materialkultur, denen im Zeitalter einer auf Masse setzenden Produktion - gewissermaßen außerhalb der Regeln dieser Kapitalwelten - die Aura des Außergewöhnlichen und Wertvollen anhaftet und die gleichzeitig nach und nach aus unserer Welt verschwinden.
Das im Folgenden vorgestellte Projekt von Lehrenden und Studierenden der Abteilung Textil an der Universität für angewandte Kunst Wien vermittelt sehr gut sowohl die faszinierende und inspirierende Kraft wie das technische und künstlerische Potenzial dieser gleichermaßen alten und dennoch aufregend frischen Kulturtechnik. Eingeführt und begleitet von zwei in der Weberei und in Färbetechniken sehr erfahrenen Künstlerinnen und Lehrenden, erforschte, entwickelte und erneuerte eine Gruppe von Studentinnen über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahren die technischen Grundlagen hinsichtlich ihrer künstlerischen Anwendungs-, Interpretations- und Transformationsmöglichkeiten.
Ein solches zeitintensives und ausdauerndes Vorgehen, das sowohl auf Recherchen wie technische Übungen und Experimenten aufbaut und dann einem intensiven Entwurf- und Gestaltungsprozess von mehr als einem Jahr Raum gibt, ist in der Struktur universitärer Curricula nicht selbstverständlich unterzubringen. Jedoch überzeugen gerade diese in ihren Strukturen großzügig angelegten Studienprojekte immer wieder mit ihren besonderen Qualitäten und ihrem nachhaltigen Wissens- und Erfahrungszuwachs. Der entsprechend weite Rahmen ermöglicht sowohl Vertiefung wie Verdichtung, innovative Zugänge und transformative Prozesse, die schließlich von allen Beteiligten als besonders wertvolle Studienerfahrung geschätzt werden. Und nicht nur die Qualität der künstlerischen Produkte spricht für sich, sondern auch der explizite und implizite Erkenntniszuwachs in Hinblick auf Kulturtechniken sowie kulturwissenschaftliche und künstlerische Problemstellungen und Perspektiven.