Überraschung! Glück oder Unglück? Auf jeden Fall ist Neues überraschend; doch was hier neu, ist für dort völlig uninteressant. Innovation ist nicht absolut. Daher sei einmal nach konkreten Vorstellungen vom Neuen gefragt, und jeweils seiner Bedeutung im gesellschaftlich Allgemeinen. Was ist in den unterschiedlichen Bereichen, als neu und innovativ zu verstehen? Lohnt der Entwurf einer Ökonomie des Neuen? Geht es um schneller, höher, weiter und neuer? Geht es immer darum origineller zu sein, was ist der Preis? Kurz, ist Innovation ein verklausulierter Begriff für einen Wettbewerb, an dem man eventuell gar nicht teilhaben möchte? Ja, Wissenschafts- und Kunstprozesse sind eingebettet in Interessen und Erwartungen, aber macht deren Erfüllung sodann den sogenannten „Erfolg“ aus? Was sind die Alternativen, kann man das Unerwartete erwarten? Besinnung, Entsagung, Rückzug? Konzentration? Zerstreuung? Geht es eventuell gerade deshalb um die Schaffung eines neuen Entfaltungsraumes, so offen wie möglich so eng wie nötig? Lassen wir uns (noch) überraschen, gehen wir das Risiko der Innovation ein, erwarten wir das Unerwartete.
Diskussionsgäste
Gerald Bast, Rektor Universität für angewandte Kunst Wien
Alan Scott, Vizepräsident FWF, Professor Universität Innsbruck
Peter Weibel, Professor Universität für angewandte Kunst, Vorstand ZKM
Virgil Widrich, Professor Universität für angewandte Kunst
Renée Schroeder, Professorin Universität Wien
Nora Sternfeld, Professorin Aalto Universität Helsinki
Moderation: Renata Schmidtkunz