Heinrich Deisl referiert zum Thema und liest aus seinem Buch »Im Puls der Nacht« – mit anschließender Diskussion
Das wohl bekannteste historische Beispiel für Wiener Freiräume ist die seit 1976 bestehende Arena. Seitdem wurden Räume immer wieder umgestaltet, eigenverwaltet oder besetzt, so wie etwa das WUK, das Ernst-Kirchweger-Haus EKH oder die Pankahyttn.
In »Freiräume im Hinterzimmer« geht es um die Zeit davor; um die Phase zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Punk-Ära.
Es wird u. a. Station nicht nur bei damaligen Jazz- und KünstlerInnenclubs wie dem Strohkoffer oder der Adebar gemacht, sondern auch bei der Informellen Gruppe (1959–1973), deren Theorie-, Kunst- und Alltags-praktiken das heutige Verständnis von Basisdemokratie, Populärkultur und do-it-yourself (DIY) entscheidend prägten.
Wie gestalteten sich soziale Formationen und Szenen sowie Raum- und Feldstrategien damals? Welche Rolle spielte Musik als soziale, politische und ästhetische Agitation für aktuelle Popkultur? Woraus entstand was heutzutage unter »Location« subsumiert wird?
2013 ist das Buch »Im Puls der Nacht. Sub- und Populärkultur in Wien 1955–1976« im Verlag Turia + Kant (www.turia.at/titel/deisl.html) erschienen. Der Wiener Kulturtheoretiker und Musikjournalist Heinrich Deisl begibt sich darin mittels Cultural Studies, Poptheorie und Oral History auf die verschlungenen Pfade einer bislang weitgehend unberücksichtigten Kulturgeschichtsschreibung der Stadt. Er ist Chefredakteur des Magazins »skug – Journal für Musik« (www.skug.at) und Dissertant an der Akademie der bildenden Künste Wien/Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften bei Diedrich Diederichsen zu »Sound-Topografie Wiener Populärkultur«.
Die Veranstaltung wird organisiert von “Assoziation Panda - Verein zur Förderung des kritisch-literarischen Diskurses”