Ab 1971 war Fritz Herrmann, dunkelroter Sozialist, Berater des damaligen Kulturministers Fred Sinowatz. Als unter dessen Kulturpolitik die hochkulturellen Einrichtungen genauso privilegiert wurden wie bisher, protestierte Fritz Herrmann dagegen mit der Veröffentlichung von 37 Schnaderhüpfeln unter dem Titel «Trara trara die Hochkultur». Er verlor seinen Posten und zog ins Burgenland, wo er literarisch tätig war. Er starb 2003.
Dank Vinzenz Wizlsperger (Kollegium Kalksburg) und Hannes Löschel (Hannes Löschel Stadtkapelle) werden die Schnaderhüpfeln zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder aufgeführt. In einer Gesprächsrunde erinnern sich Jakob Perschy (Burgenländisches Landesarchiv) und Gerhard Oberschlick (in seinem «Neuen Forum» war das Skandal-Gedicht publiziert worden) an den Nonkonformisten. Eine szenische Lesung gibt Einblick in sein Anti-Goethe-Stück «Todesstrafe. Untertänigst». Vorgestellt wird schließlich auch Robert Sommers Buchprojekt über Dieter Schrage, den mit Fritz Herrmann eine tiefe politische Freundschaft verband.
Eintritt: Spenden erbeten!