Überall stoßen wir heute im öffentlichen Raum auf den Körper, der vorwiegend weiblich ist. Werbungen für Silikonpräparate aller Art, für Eingriffe zur Verbesserung des weiblichen Körpers, Bilder von mit Photoshop gelängten weiblichen Beinen, sexualisierte Körper auf Plakaten und im digitalen Netz, visualisierte Sehnsüchte nach Veränderungsmöglichkeiten unserer Biologie etc. Nichts macht die gesellschaftlichen Veränderungen mehr bewusst als Fotos aus den 70ern, wo Achselhaare noch wild wuchern durften, und Unregelmäßigkeiten bei Zähnen und Haut keine Seltenheit waren.
Aber schon damals regte sich bei Frauen Protest gegen das mediale Wunschbild. Trotz aller Proteste und Aktionen hat sich die Dominanz der Medien noch verstärkt, die Eingriffe in den Körper werden als persönliche Notwendigkeit gehandelt. Die Künstlerinnen der IntAkt kommen aus der Tradition der 70er, sind mehrheitlich das, was man heute als alte Frauen bezeichnet. Sie rollen das Thema Körperkult von zwei Seiten auf: das Thema Alter (vor allem das weibliche!) und das Thema Körperkult, das auch vor dem Alter nicht haltmacht.
Die IntAkt zeigt verschiedene Facetten des Körperkults in den unterschiedlichsten Medien, sie begreift das Thema als hochaktuell und stellt es als eine Sammlung von weiblich-¬selbstbewussten Statements dar. (Ingrid Gaier)