Architekten TILLNER & WILLINGER
Der ehemalige Landschaftsraum des Wienflusses wird - beginnend mit der Regulierung von 1895 bis 1899 - durch Infrastrukturbauten der Wasserhaltung, der Stadtbahn und des Individualverkehrs geprägt. Die für die zentralen Stadtbezirke elementare Frischluftschneise der Wien birgt das Potenzial für einen außergewöhnlichen, urbanen Freiraum, dessen erste Ergebnisse im innerstädtischen Gebiet sichtbar werden.
Die im Stadtentwicklungsplan 2005 (STEG 05) definierte Entwicklungszone mündete unter anderem in die ?stadträumliche Studie Wiental? der Architekten Tillner & Willinger, die die zentralen Defizite sowie die Potenziale dieses Stadtraumes aufzeigte. Ein Themenschwerpunkt sind die öffentlichen, innerstädtischen Freiräume zur Erholung sowie der Ausbau der Wien-begleitenden alternativen rad- und fußläufigen Erschließungssysteme. Die Bauvisite 196 beschäftigt sich mit dem inneren Bereich zwischen Margaretengürtel und Pilgrambrücke. Ausgehend vom aufgezeigten Freiraummangel der angrenzenden Bezirke 5 und 6 wurde u.a. die Stilllegung der Nevillebrücke zu einem Aufenthaltsraum (2012) sowie die Aktivierung der Barriere der Wienflussverbauung vorgeschlagen: Freiraumplattformen über der denkmalgeschützten Stadtbahntrasse. Im September 2015 wurde die erste Wientalterrasse der Architekten Tillner & Willinger übergeben und von den Anrainerinnen hoch frequentiert in Benutzung genommen. Die medial geäußerten Bedenken, an der verkehrsbelasteten Wienzeile sei eine urbane Freiraumnutzung nicht denkbar, wurde eindrücklich durch die Nutzerinnen widerlegt.
es führt: Silja Tillner
Kuratierung: Ulrich Huhs, ÖGFA
Veranstaltungsort: Wientalterrasse zwischen Reder- und Spengergasse
Treffpunkt: Wientalsteg Redergasse
Erreichbarkeit: Station U4 Pilgramgasse