Uraufführung
von Anja Salomonowitz
Dokumentarisches Theaterprojekt
Regie Anja Salomonowitz
Die Wiener Filmemacherin Anja Salomonowitz befasst sich in ihrer ersten Theaterarbeit mit den unterschiedlichen Aspekten der männlichen Beschneidung.
Anhand zahlreicher Interviews wird den Haltungen, Meinungen, Riten, Sitten, Vorbehalten, religiösen Zwängen oder freiwilligen kulturellen Zugehörigkeiten nachgegangen, die den Vorgang auf ?einschneidende? Weise begleiten. Jede der befragten Personen, Männer wie Frauen unterschiedlicher Kulturen, gesellschaftlicher Herkunft und verschiedenen Alters, erzählt von ihrem ganz persönlichen Zugang, ihren Erinnerungen, ihren Geschichten und Erfahrungen. Daraus entwickelt Salomonowitz einen dokumentarischen Theatertext mit Buben als Mitwirkenden. Auf der Bühne wird nachempfunden, wie sich Geschichten in das Leben eines jungen Menschen einschreiben: im Spiel, beim Sport, beim Baden oder beim Singen.
Wie in ihren Dokumentarfilmen Das wirst du nie verstehen, Kurz davor ist es passiert und Die 727 Tage ohne Karamo, die mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet wurden, arbeitet Anja Salomonowitz mit verfremdenden Erzählmustern und stellt vielfach tabuisierte Fragen zu diesem brisanten Thema. Scheinbar vorhersehbare, tradierte Antworten werden dabei um eine notwendig differenzierende Dimension erweitert.