Zum mittlerweile zweiten Mal öffnet die KUGELSCHREIBERFABRIK ihre Tore und präsentiert in der aktuellen Schau die Kunst Peter Baldingers. Das Opening findet am Donnerstag, dem 25. August um 19 Uhr statt. Es spricht Thomas Ballhausen.
Im Zentrum der Ausstellung Paradise Lost steht eine eigens dafür produzierte Videoinstallation als mimetische Erweiterung des Paradise Diffusion Cubes, den Baldinger dieses Jahr für den Kammer- garten des Unteren Belvedere entwarf. Diese Intervention in einem der ?Gärten Eden? Wiens diente als Anstoß und Ausgangspunkt für die nun gezeigte intermediale Auseinandersetzung des Künst- lers mit dem eigenen Werk. Das Paradies verliert sich in der Diffusion, wie Baldinger sie bei allen genutzten Medien erzeugt. Verunklärung als Credo seiner künstlerischen Technik, allerdings im Sinne einer Sichtbarmachung. Denn durch den Einsatz von Filtern schärft und schult er den Blick des Betrachters für eben solche. Selbiges gilt für seine Diffusion Paintings, von denen eine Aus- wahl im zweiten bespielten Raum der Ausstellung zu sehen sein wird. Wie beim Ausstellungstitel, geizt er auch bei Wahl der Bildsujets nicht mit referentiellen Verweisen auf literarische Quellen und große Namen der Kunstgeschichte. Dennoch gilt es hier gleichermaßen die Aufmerksamkeit auf den formal-ästhetischen Zugang Baldingers zu richten. Sich der Zerstreuung hinzugeben, sie zu akzeptieren, um dann genauer hinzusehen und das Dargestellte formgebend wiederherzustellen.
Peter Baldinger lebt und arbeitet in Wien und Niederfladnitz. Seit den frühen 90er Jahren ist er im In- und Ausland mit seinen Gemälden und Installationen präsent. Herauszustreichen sind die Inter- ventionen History Steps (2010) in der Hofburg, BeethovenBeet (2012) im Garten des Wiener Belvedere sowie das Fastentuch (2013) im Wiener Stephansdom. 2010 wurde Baldinger für Genesis, die künstle- rische Gestaltung des Café Maskaron im Schloß Esterhazy in Eisenstadt mit dem ?Architekturpreis des Landes Burgenland? ausgezeichnet.