OFF IS ? The Next Level
Bildende Kunst Eröffnung Gruppenausstellung
We can't find the internet
Attempting to reconnect
Verbindung zu esel.at
Sasha Auerbakh, Renate Bertlmann, Anna-Maria Bogner, Kirsten Borchert, Bernhard Buhmann, Maria Bussmann, Marco Dessi, Beatrice Dreux, Dejan Dukic, Christian Eisenberger, Sofia Goscinski, Martin Grandits, Graulicht (Zallmann & Kocherscheidt), Hanakam & Schuller, Richard Höck/John Miller, Anna Jermolaewa, Krüger & Pardeller, Kris Lemsalu, Angelika Loderer, Claudia Märzendorfer, Klaus Mosettig, Sven Sachsalber, Peter Sandbichler, Robert Schaberl, Toni Schmale, Anneliese Schrenk, Michael Strasser, Ali Emir Tapan, Klaus-Martin Treder, Jannis Varelas, Cri Wang, Erwin Wurm, Lucas Zallmann.
Kuratiert von Angela Stief
OFF IS – Ein Ort der Transformation: In den ehemaligen Office-Räumlichkeiten entsteht in der Nähe des Schwarzenbergplatzes die Szenenschau OFF IS. Eine exhibition in progress, die sich während der Ausstellungsdauer verändert. Im Herbst startet OFF IS – The Next Level mit den Künstlern und Künstlerinnen Beatrice Dreux, Graulicht, Richard Höck/John Miller, Robert Schaberl, Cri Wang und Erwin Wurm, die das Angebot der Schau erweitern.
Auf 1.000 qm Fläche entstand im Juni 2016 das OFF IS auf zwei Stockwerken für die Dauer von einigen Monaten – ein Hybrid aus Museum, Galerie und Bar. Ein temporär genutzter Raum aus den 1970er-Jahren zelebriert mit rund 30 Künstlern und Künstlerinnen Gegenwartskunst und bringt sie – top down – den Menschen näher: Im OFF IS trifft man sich zur Kunstbetrachtung, auf einen Cocktail an der Bar oder zum Dinieren. OFF IS verbindet Leben, Kunst und Kommunikation. Die Wiener Stadtzeitung Falter attestierte dem Pop-Up-Museum: ?Die Verwandlung einer Office-Zentrale in einen Off-Palast ist gelungen.?
Doch gehört das Büro als Raum für konditionierte Arbeitsabläufe der Vergangenheit an. Zeitgenössische Kunst gilt als Platzhalter für eine Umgestaltung der Verhältnisse und eine Neuordnung der Lebenswelt. Hier hat sie den alltäglichen Pragmatismus, den Rhythmus geregelter Arbeitsprozesse und konservative Attitüden verdrängt. Künstler und Künstlerinnen leben und arbeiten an der Schnittstelle zwischen Prekariat, freiem Lebensentwurf und maximaler Selbstbestimmung. Die Schau versammelt internationale Positionen, die zur Stadt Wien in einer engen oder losen Verbindung stehen und versteht sich als Snapshot einer Kunstszene. Eine Schau als Momenteindruck, in dem sich zeitliche und räumliche Konstellationen künstlerischen Lebens und Arbeitens abbilden. Die Ausstellung gibt Einblick in ein sub- und hochkulturelles, bildnerisches Schaffen, das in abgeschwächter Radikalität weniger explizite politische Kritik übt, Gegenwelten entwirft und abgehobene Utopien formuliert als alternative Modi der Alltagsbewältigung, flexible Formen der Zeiteinteilung und eigenverantwortliches Wirken und Wirtschaften aufzeigt. Gegenwartskunst hat heute eine breite Konsensfähigkeit erreicht und ist mit dem Vorwurf der Haltungslosigkeit sowie Marktförmigkeit konfrontiert. Doch gibt es kein Berufsbild, das sich in einem ähnlich freien Soziotop organisiert und dabei die Strukturen eines Werkes an der Schnittstelle von Überlebenskampf, Selbstbehauptung, künstlerischem und kommerziellen Erfolg verhandelt.
Die Pop-Up-Schau, die ein Gebäude auf zwei Stockwerken zwischen nutzt, bevor es saniert wird, bietet ein Display für hiesige Kunstproduktion. Die helle Architektur macht Platz für herausragenden Input und künstlerischen Outcome. In einer pinkfarbigen Bodeninstallation macht Anneliese Schrenk die Oberflächenstruktur der Betonböden sichtbar. Auch andere Künstler und Künstlerinnen nutzen die Gunst der Stunde und arbeiten ortsspezifisch: Sasha Auerbakhs Installation aus Bildern fungiert als Ausstellung in der Ausstellung. Peter Sandbichlers hyperbolischer Raum aus Karton mit dem Titel “Twisted Democracy” verdrängt den Realraum und Michael Strasser arrangiert ehemalige Teppichfliesen zu minimalistischen Kuben. Im Modus des Freestyles geht der räudige Charme des Gebäudes mit den Werken, die sich keinem Stildiktat unterordnen, eine nonchalante Verbindung ein: Anna Jermolaewas Fotografie mit Blick aus einem Flugzeug zeigt einen Smiley, der durch die Luft wirbelt. Renate Bertlmanns Installation “Desert” mit Plastikkakteen und neonfarbigen Dildos vereint Kritik an Geschlechterverhältnissen mit Humor. Die Wolkenbilder von Lucas Zallmann verbreiten frohen Mut und Leichtigkeit. The sun wins over the Blue(s)! :-)
Das politische Moment der Kunst ist inszeniert als Dispositiv eigeninitiativer Produktion. Wir sind die Schöpfer unserer Verhältnisse!
Love it or leave it!