Die Stadt Wien verfügt mit dem Modell der geförderten Sanierungen von Bestandsgebäuden über ein Angebot zur Erhaltung leistbarer Wohnungen u.a. in der gründerzeitlichen Kernstadt. In den geförderten, mietpreisgebundenen Bestandsadaptierungen können sozial durchmischte Mietergemeinschaften entstehen, die einen Gegenentwurf zur Parifizierung und Gentrifizierung ganzer Gründerzeitquartiere darstellen.
Das viergeschossige Bestandsgebäude aus der 2. Hälfte des 19. Jhdts. befindet sich in einer anspruchsvollen, städtebaulichen Situation. Es bildet, dreiseitig von Straßen begrenzt, den Kopf eines schlanken Baublockes. Die Parzelle war bis auf einen kleinen Innenhof mit einem nahezu geschlossenen, ringförmigen Bauköper bebaut. Die Intervention der Architekten Burtscher-Durig bricht diese hermetische Situation nach Süden zur ruhigen Bärengasse auf und fügt hofseitig eine dreiseitig umlaufende Schicht aus grosszügigen Freibereichen in Form von Loggien und Dachterrassen an den Bestand an. Auf den Bestandsbauköper werden nord- und ostseitig drei zusätzliche Vollgeschosse aufgebaut und eine Gemeinschaftsdachterrasse mit Schwimmbad errichtet. Der Anlassfall der notwendigen technischen Bestandssanierung wird zu einer Neuinterpretation des Wohnens in hochverdichteten Strukturen genutzt. Text: Ulrich Huhs
Architektur Burtscher-Durig ZT GmbH, Wien | Ulrich Burtscher
Bauherr Ing. Wolfhard Kopatschek
Auftrag Direktauftrag
Statik Werkraum Wien
Bauphysik Schöberl & Poll GmbH
ÖBA Vasko & Partner Ingenieure
Wohneinheiten 29 geförderte WE, davon 17 Wohnungssanierungen und
12 Neubauwohnungen
Wohnungsgrößen 1-4 Zi Wohnungen, 33 bis 139 m2
WNFL 2.769 m2
NFL 3 Ladenlokale 152 m2
BGF oberirdisch 5.512 m2
GFZ 6.68
es führt Ulrich Burtscher, Wolfhard Kopatschek
Kuratierung Ulrich Huhs, ÖGFA