Jürgen Paas, Michael Endlicher, Tobias Hermeling

Bildende Kunst Eröffnung
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1 Termin im Archiv
bis Donnerstag 10. November
13. Okt. 2016 -
Do 10. Nov. 2016
19:00
Jürgen Paas, Michael Endlicher, Tobias Hermeling

TARGETS
von Jürgen Paas (raum I)

HERMENEUTISCHE UNSCHÄRFEN
von Michael Endlicher (raum II)

HEUTE KANN ICH NICHT DENKEN…
von Tobias Hermeling (raum III)

Vernissage am 13. Oktober 2016
Dauer der Ausstellung: 14. Oktober bis 10. November 2016

Jürgen Paas untersucht in seinem künstlerischen Werk die Funktion von Malerei, von Gedächtnis und von Komplexität. Dabei geht er immer ganz konkret vom Objekt des Bildes aus, das er - fast wie in einem Museum - untersucht, lagert, deponiert, archiviert und immer in Bezug auf die vorgefundenen Räume präsentiert. Jürgen Paas distanziert sich in seinem Werk vom singulären Bild und arbeitet in Reihen, Verdichtungen, Ensemblen, Installationen oder thematisiert diese Vielgestaltigkeit in der Offenheit der einzelnen Bildkomposition. (Dr. Gabriele Uelsberg)

Michael Endlicher befasst sich mit der Kunst des Auslegens, der Hermeneutik. Seit der Moderne bedarf die Kunst bekanntlich der Sinngebung von Außen, da sie sich nun – autonom von diversen für sie sinnstiftenden Institutionen – nur mehr auf sich selbst bezieht. Heute wären demnach mehr denn je hermeneutische Verfahren anzuwenden, wie sie etwa Friedrich Schleiermacher um 1800 entwickelt hat, behauptet der Künstler. Endlicher arbeitet an einer neuen Ästhetik dieses vielschichtigen Interpretierens, das zur sehnsüchtig herbeiphilosophierten Sinnstiftung zeitgenössicher Kunst führen soll. Dieser Sinn löst sich jedoch immer wieder in latenten und manifesten Unschärfen auf, wie allerorten zu beobachten ist. Oft bringen Endlichers Arbeiten – mögliche – Deutungen gleich mit sich, wie die Kritikbilder oder sie bestehen überhaupt nur mehr aus Erklärungen, wie seine Videos “Herr Meneutik #2” (2011) und “Discussion” (2016).

Das Untersuchen und die Auseinandersetzung mit Fragmenten bzw. Spuren des Menschseins ist Schwerpunkt Hermelings Arbeit, sowohl im bildnerischen als auch im filmischen Bereich. Ein wesentlicher Punkt seiner Arbeit ist daher, die permanente Suche nach Spuren und Beweisen des Daseins. Alles scheint für ihn Material zu sein, das ihm ermöglicht, Geschichten aus diesem herauszulesen, relevante Aspekte menschlicher Interaktion zu dechiffrieren und die Neugier anderen Lebensmodellen gegenüber zu stillen. Da es sich bei diesen Spuren immer nur um Fragmente eines Systems handelt, besteht seine Aufgabe darin, diese Fragmente zu einer neuen Realität zusammenzusetzen und sie weiters auf ein poetisches Niveau zu heben. Das ist, was ihn seit Kindheit an interessiert. (Dr. Mabuse)

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