Martina Funder: Die Vertonung der Welt

Bildende Kunst Eröffnung Präsentation
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1 Termin im Archiv
bis Donnerstag 30. März
22. März 2017 -
Do 30. März 2017
18:30
Martina Funder: Die Vertonung der Welt
ARCC.art Open Space, Kaiserstraße 76, 1070 Wien

BUCHPRÄSENTATION MIT AUSSTELLUNG
Eintritt frei

Die VerTonung der Welt: Angreifen und begreifen, erfassen und gestalten, wahrnehmen und transformieren. Ton als Ausdrucks- und Gestaltungsmittel ist für die Keramikerin und Künstlerin Martina Funder das Material, das der Erde am Nächsten ist.

Bevor sich Martina Funder dem Ton als Werkstoff konsequent zuwendet, studiert sie zunächst von 1973 bis 1978 Malerei in der Meisterklasse von Gustav Hessing an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Nach ihrem Diplom und geprägt vom familiären Umfeld - ihren Bezügen zu einer der ältesten in Wien ansässigen Hafnerdynastien -, entscheidet sie sich für ein weiteres Studium, das für ihr zukünftiges künstlerisches Schaffen entscheidend und bestimmend sein wird. Von 1981 bis 1985 studiert sie Keramik in der Meisterklasse von Günter Praschak an Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz.

Zunächst bedient sie sich bei ihren Versuchen, sich der Welt anzunähern, sie zu verstehen und in neue Sinnzusammenhänge zu stellen, der Medien Zeichnung und Malerei. Mit den ersten künstlerischen Arbeiten, die sie verkauft, erwirbt sie ihren eigenen Brennofen und entdeckt den Werkstoff Ton als Möglichkeit, ihr kreatives Potential zu erforschen und auszuloten. Ton wird für sie zum Kunstmedium schlechthin und Markenzeichen ihrer Ausdruckskraft jenseits einer banalen Nachahmung von Wirklichkeit.

Seit 1978 arbeitet Martina Funder als freischaffende Künstlerin mit Fliesen, Ziegeln und Kacheln. Ihre Motive, Muster und Formen entlehnt sie aus der Natur, das Kraftvolle des Materials wird zum Objekt: Kachelbilder und Pflanzenziegelsteine.

In den letzten zehn Jahren wendet sich Martina Funder verstärkt dem Organischen und Struktiven zu und entwickelt eine Formensprache, in deren Mittelpunkt die Auseinandersetzung mit den Kunstformen der Natur, geformt von Wind und Wetter, steht. Es entstehen Werke, die an Bergmassive, Ast- und Blattformen erinnern, oder an natürliche Oberflächenstrukturen. Ein ähnlich starkes Interesse entwickelt sie für die vom Menschen herbeigeführte Form, etwa alle Formen der Architektur wie Mauern oder andere gerüsthaften Konstruktionen. Bei ihrer Suche und ihren künstlerischen Recherchen nach der Urform sind ihr Reisen und Naturbeobachtungen eine wichtige Inspirationsquelle. Die Arbeiten, die dabei entstehen, verweisen auf Muster und Oberflächen, die Martina Funder als Zeichen liest und entsprechend mit dem Material Ton aus der Fläche ins Dreidimensionale treten lässt.

Ihre Werke sind Angebote die Welt wahrzunehmen und mit ihr in einen Dialog zu treten. ?Die VerTonung der Welt setzt sich in ihrem selbst gewählten System der Erkenntnis mit für die BetrachterInnen überraschenden Ergebnissen immer weiter fort, ohne universalistische Ansprüche zu stellen.? (Rainald Franz)

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