Elfriede Jelinek: Schatten (Eurydike sagt)
Darstellende Kunst Performance
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Neue Spielserie | 31. August, 1., 3. und 5. September 2017 | 20:00 Uhr
Mit Sarah Sanders, Christina Scherrer, Alexandra Sommerfeld
Inszenierung Sabine Mitterecker Klangregie Wolfgang Musil Dramaturgie Uwe Mattheiß
Freitag, 1. September und Sonntag, 3. September | Publikumsgespräch
nach der Vorstellung
Vorstellungsdauer: 90 Minuten
Orpheus, der große Sänger der griechischen Mythologie und Eurydike sind Inbegriff eines Liebespaares. Nach ihrem Tod durch den Biss einer Schlange dringt er vor bis in den Hades, um sie zurückzuholen. Als er sich nach ihr umblickt, verschwindet sie für immer ins Reich des Todes – er bleibt in Trauer unter den Lebenden zurück. Soweit der Mythos, wie wir ihm in der Oper von Monteverdi bis Offenbach, in der Literatur von Vergil, über Ovid bis Rilke immer wieder begegnen.
Was aber, wenn Eurydike gar nicht zurück will? Was, wenn sie die angebotenen weiblichen Identitätsentwürfe, die alle nur vom Begehren eines anderen abgeleitet sind, verweigert und ablegt wie die Kleider der vergangenen Saison? Die männlichen Erlösungsphantasien verlieren ihren Reiz und die Schatten des Hades den Schrecken. Es bleibt das Glück des Nicht-Mehr-Angeschaut-Werden-Müssens. Elfriede Jelinek nähert sich dem Orpheus-Mythos von der Rückseite – sie spielt in SCHATTEN (Eurydike sagt) mit der Möglichkeit einer unmöglichen Sprechposition, in der das Objekt der Begierde selbst zur Sprache gelangt.