Mit Olena Newkryta und Bernhard Hosa zeigt die Galerie Raum mit Licht eine Gegenüberstellung zweier künstlerischer Positionen, die auf jeweils unterschiedliche Weise in einer konzeptuellen Arbeitsweise verankert sind, sie assimilieren und entschieden erweitern. Denn ihr Interesse gilt dem nicht Intelligiblen, dem Flüchtigen und Verborgenen, dessen Spuren nicht in rationalen Dimensionen der Idee, sondern im Materiellen und im Sinnlichen zu finden sind.
Newkrytas und Hosas Arbeiten sind unterschiedliche Annäherungen an das Verborgene. Es sind zweierlei Blicke auf die naturgemäß im materiell-physischen verhaftete Charakteristik der bildenden Kunst und die Möglichkeiten der Berührung von Idee und Material. Deshalb zitiert der Titel der Ausstellung Jacques Derridas Frage, die den Anfang seiner Auseinandersetzung mit dem Begriff der Berührung und dem Problem des Verhältnisses der Psyche zum Körper macht: When our eyes touch, is it day or is it night? (Text Anna Spohn)
BERNHARD HOSA (*1979 in Amstetten, AT) studierte Malerei an der Universität für angewandte Kunst und lebt seither in Wien. Seine Objekte, Collagen und Rauminstallationen sind klar und schlicht in Form und Material. Ein Motiv, das dabei immer präsent ist, ist der menschliche Körper. Selten zeigen oder repräsentieren seine Arbeiten die äußere Hülle des Leibes. Sie sind eher Analogien zu den empirisch-medizinischen Normen- und Wissensstrukturen in die sich der Mensch einfügt und die den abwesenden Körper als Negativform vor uns entstehen lassen. Hosas Arbeiten sind in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen vertreten und er wurde 2007 mit dem Anerkennungspreis für bildende Kunst des Landes Niederösterreich ausgezeichnet.
OLENA NEWKRYTA (*1990 in Wosnesensk, UA) studierte von 2011 bis 2017 an der Universität für angewandte Kunst Wien Fotografie bei Gabriele Rothemann und absolvierte 2015 ein Auslandssemester an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam.
Teilnahme an mehreren nationalen und internationalen Ausstellungen. 2017 gewann sie den Preis der Kunsthalle Wien.
Olena Newkrytas medienübergreifende Arbeiten entstehen konzeptuell-performativ, immer in Rückbezug gesellschaftlicher und auch latent politischer Fragestellungen auf das Medium.