Begrüßung
Karola Kraus (Generaldirektorin, mumok)
Brigitte Franzen (Vorstand, Peter und Irene Ludwig Stiftung)
Andeas Beitin (Direktor, Ludwig Forum für Internationale Kunst, Aachen)
Zu den Ausstellungen
Manuela Ammer (Kuratorin, “Pattern and Decoration. Ornament als Versprechen”, mumok)
Rainer Fuchs (Kurator “Christian Kosmas Mayer. Aeviernity”, mumok)
Pattern and Decoration
Ornament als Versprechen
Ornament als Versprechen lautete die Prämisse der US-amerikanischen Pattern and Decoration-Bewegung (1975–1985). Die gleichnamige Ausstellung im mumok führt die reichen Bestände der Sammler_innen Peter und Irene Ludwig zur größten Präsentation von Pattern and Decoration im deutschsprachigen Raum seit den 1980er-Jahren zusammen. Mit orientalisch anmutenden Mosaiken, monumentalen Textilcollagen, Malereien, Installationen und Performances verfolgten feministisch engagierte Künstler_innen wie Miriam Schapiro, Joyce Kozloff, Valerie Jaudon oder Robert Kushner in den 1970er-Jahren das Ziel, Farbe, Formenvielfalt und Emotion in die Kunst zurückzuholen. Das Dekorative und ihm nahe kunsthandwerkliche Techniken spielten dabei eine große Rolle: Unterschiedliche ornamentale Traditionen – von islamisch über nordamerikanisch-indianisch bis Art déco – fanden in die Werke Eingang und öffneten den Blick über den geografischen und historischen Tellerrand hinaus. Die Nähe zur Folklore wurde entgegen dem „Purismus“ der Kunst der 1960er-Jahre ausdrücklich gesucht.
Kuratiert von Manuela Ammer
Das Projekt wurde vom Ludwig Forum Aachen initiiert und in Kooperation mit dem mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien realisiert. Im Anschluss an die beiden Stationen ist die Ausstellung im Ludwig Museum – Museum of Contemporary Art, Budapest zu sehen.
Christian Kosmas Mayer
Aeviternity
Christian Kosmas Mayers medienübergreifende und installative Arbeiten basieren auf eingehenden historischen und zeitgeschichtlichen Recherchen. Sie dienen einer kritischen Neubewertung von Geschichte und Gegenwart, indem sie Evolutionäres und Naturhaftes in einen kulturgeschichtlichen und wissenschaftlichen Bezugsrahmen stellen. Zentrale Bedeutung in seiner Arbeit besitzt die Auseinandersetzung mit Fragen des Archivierens und Konservierens als geschichtsbewusstem Handeln.
Für seine Einzelausstellung im mumok spürt der Künstler den dynamischen Beziehungen zwischen lebendigen Wesen und unbelebten Dingen nach. Die ausgestellten Objekte sind Zeugen eines erstarrten Zeitflusses, in dem die meist schematisch voneinander abgetrennten Zeitbegriffe von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, von Vorher und Nachher, von Leben und Tod verschwimmen. Die Ausstellung thematisiert Konservierung sowohl als naturbedingten wie auch künstlich herstellbaren Prozess der Archivierung. Motive aus der Romantik werden mit gegenwärtigen Narrativen konfrontiert, die an aktuelle naturwissenschaftliche Erkenntnisse andocken.
Kuratiert von Rainer Fuchs