Huang Po-Chih. Blue Elephant
Bildende Kunst Einzelausstellung
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Huang Po-Chih
Blue Elephant
Kuratiert von Heike Eipeldauer
In Blue Elephant verschränken sich die wechselvolle politische Geschichte des Inselstaates Taiwan, Aufstieg und Niedergang der ostasiatischen Textilindustrie, globale sozioökonomische Umwälzungen sowie die persönliche Lebens- und Arbeitsgeschichte der Mutter von Huang Po-Chih, einer ehemaligen Textilarbeiterin. Huangs neueste, politisch brisante Videoarbeit Seven People Crossing the Sea rund um einen in seiner Existenz bedrohten Textilmarkt und sozialen Hub von chinesischen Migrant*innen in Hongkong bildet den Ausgangspunkt, um die globalen Hierarchien in der Verteilung von Arbeit und Ressourcen zu hinterfragen.
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Huang Po-Chih (*1980 in Taoyuan) gehört einer Generation von Künstler*innen an, die in einer Ära demokratischer Reformen und hohen Wirtschaftswachstums in Taiwan sozialisiert wurde. Seine multidisziplinäre Praxis, die diverse künstlerische Medien ebenso umfasst wie Literatur, Agrarwirtschaft, Textilmanufaktur und soziales Entrepreneurship, reflektiert den gewandelten Identitätsdiskurs Taiwans der letzten Jahrzehnte: von einer nach innen gerichteten, von der japanischen Besatzung, der Rolle im Kalten Krieg und den Souveränitätsansprüchen gegenüber der Volksrepublik China bestimmten Erzählung hin zu einer transnationalen Vision, die lokale, ostasiatische und globale Perspektiven gleichermaßen berücksichtigt.
Im Mittelpunkt von Huang Po-Chihs Präsentation im mumok steht die mehrteilige Werkserie Production Line – Made in China & Made in Taiwan (2014–20). Ausgehend von seinem Essay Blue Skin: Mama’s Story (2011–13), in dem er das wechselvolle Arbeitsleben seiner Mutter schildert, thematisiert Huang darin den Aufstieg und Untergang der Textilproduktion in Taiwan und deren schrittweises Outsourcing.