Eröffnung & Vortrag
Aufgemischt: Die Architektursammlung des Az W
Zur Eröffnung der neuen Schausammlung „Hot Questions – Cold Storage“
Mi 02.02.2022, 19:00-21:00
Die Frage „Was kann Architektur?“ beschäftigt das Architekturzentrum Wien seit Langem. Aus allen möglichen Blickwinkeln beleuchtet, liegt sie auch der neuen Schausammlung zugrunde. Gleichzeitig wollen wir fragen „Was kann die Sammlung?“
Museale Sammlungen sind weit mehr als bloßes Strandgut der Geschichte. Ihre gesellschaftliche Relevanz zeigt sich in der Befragung und Sichtbarmachung, in der Verbindung von Forschung und Sammlungsauftrag. Die neue Schausammlung „Hot Questions – Cold Storage“ stellt sich der Diskussion über die eigene Praxis und leistet einen aktiven Beitrag für ein Museum der Zukunft.
Zur Eröffnung sprechen:
Hannes Swoboda, Präsident Az W
Angelika Fitz, Direktorin Az W
Karin Lux, Geschäftsführerin Az W
Monika Platzer, Sammlungsleiterin und Kuratorin, Az W
Veronica Kaup-Hasler, Stadträtin für Kultur und Wissenschaft, Wien
Gastvortrag: Tom Avermaete, Professor für Geschichte und Theorie des Städtebaus, ETH Zürich
Hot Questions – Cold Storage
Die neue Schausammlung des Architekturzentrum Wien
Neue Schausammlung ab 03.02.2022, täglich 10:00-19:00
Die neue Schausammlung des Architekturzentrum Wien gibt Einblicke in die bedeutendste und umfassendste Sammlung zur österreichischen Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts. Im Zentrum steht die Befragung von Schlüsselobjekten, darunter prominente und weniger bekannte. Sieben „heiße Fragen“ erwecken den „stillen Speicher“ zum Leben.
Das Architekturzentrum Wien ist das einzige der Architektur gewidmete Museum in Österreich. Nachdem die Sammlung in den vergangenen 17 Jahren auf über 85 Vor- und Nachlässe sowie umfangreiche Projektsammlungen angewachsen ist, werden in der neuen Schausammlung „Hot Questions – Cold Storage“ viele Originalobjekte erstmals zu sehen sein. Ausgewählte Modelle, Zeichnungen, Möbel, Stoffe, Dokumente und Filme entwickeln in sieben thematischen Kapiteln neue Querverbindungen. Jedem Kapitel ist eine „heiße Frage“ unserer Gegenwart vorangestellt, die den „stillen Speicher“ zum Leben erweckt.
Pointiert wird das Baugeschehen des Landes mit all seinen kulturellen, sozialen, ökonomischen und technischen Implikationen sichtbar gemacht. Die Inhalte reichen vom besonderen Stellenwert des Roten Wien über architektonisch-pädagogische Experimente im Sog der 1968er-Bewegung oder baukünstlerischen Revolten in Vorarlberg bis zu historischen und aktuellen Beispielen für ein ökologisches Umdenken. Gleichzeitig befragt die Schau den Kanon der österreichischen Architekturgeschichte mit seinen Fehlstellen, u. a. aus Sicht einer gendergerechten Perspektive. Sie bringt neue Player*innen ins Spiel, befördert unbekannte Quellen ans Licht und setzt statt einer nationalgeschichtlichen Erzählung auf Multiperspektivität. Diese Pluralität spiegelt sich auch in der Gestaltung. Abwechslungsreiche Objektlandschaften machen den Ausstellungsbesuch zum sinnlich-atmosphärischen Erlebnis.