Little Donau II

Euro-asiatische Wasserspiele. 12. – 14. 9. 2022
In Kooperation mit MEDO artspace
Kuratorin: Dorothee Frank

Die jährliche Reihe Little Donau* handelt von der widersprüchlichen Beziehung zwischen der menschlichen Sphäre und dem Leben des Wassers. Medien- und Installationskunst, Performances, Musik und literarische Sprache kreisen um kulturelle Biotope entlang Flüssen und Gewässern samt ihren Mythen und Träumen; und um deren (Zer)störung durch die Macht- und Gier-Dynamik der letzten Jahrhunderte. Ein Donau-Mekong-Dialog wird als antinationalistisches Kunstprojekt etabliert; mit Künstler*innen aus Europa und Asien, die teils in Österreich leben. — Mit: Chiao Hua-Chang, He Yunchang, Khvay Samnang, Lim Sokchanlina, Ma Jia, Nguyen Phuong Linh, Ren Quian, Florian Schmeiser, Time Gates (Ben G. Fodor & Dorothee Frank), Tong Wenming, Xinhao Cheng, Zhang Xinjun.

Riverscreen Cinema II. Das Künstler/innen-Duo Time Gates (Ben G. Fodor & Dorothee Frank) projiziert direkt auf das Wasser des Donaukanals ein 2-Kanal-Video mit performativen Live-Elementen, diesmal unter Mitwirkung des Donaukanal-Schwimmvereins. Die Strömung wird zur fluiden Wasserleinwand. 12. und 14.9., 20.30

Rivertext Karaoke: Besucher/innen können kurze Wasser-Textfragmente vorlesen, von Donau-Badeverboten früherer Jahrhunderte bis zu Passagen aus Dichtungen Konrad Bayers, Ernst Jandls oder Péter Esterházys. Chiao Hua-Chang an der Erhu (chinesische Geige) mit Elektronik-Erweiterung improvisiert dazu. 12.9., 19.00

Biospheres. Die Soundinstallation von Florian Schmeiser blendet fremde Klanglandschaften von Flußläufen, Meeren, Auen in variablen Zeitintervallen in die Akustik am Donaukanal ein 12.–30.9. zu den Öffnungszeiten des Central Garden.

Untitled. Installation und Wallpainting. Die Bildhauerin Ma Jia arrangiert auf dem Rasen massive Stahlrohre - Stücke von ehemaligen Pipelines - als abstrahierte (Grab)-Stelen, nebst dem geschwärzten Horoskop eines Diktators als geometisches Wandmuster. 12. – 30.9.

Performative Wasser-Videos von Künstler*innen aus Asien - teils documenta-Teilnehmer*innen - zeigen paradoxe, kritische, philosophische Aktionen in Gewässern. Ein Fluss wird mit dem Messer geteilt, ein Brief auf dem Meeresgrund verlesen, ein Kahn mit zerbrochenem Ruder mühsam auf Eisenbahnschienen fortbewegt … Mit Arbeiten von He Yunchang, Lim Sokchanlina Khvay Samnang, Nguyen Phuong Linh, Ren Quian, Tong Wenming, Xinhao Cheng, Zhang Xinjun (13. und 14.9., 19.00).

*Little Donau - Kleine Donau - zitiert einen alten Namen des Donaukanals, der ein natürlicher Donauarm und heute wieder ein erstaunlich artenreiches Sub-Ökosystem der Donau ist.