Christian Murzek: Physical State

Eröffnung: Dienstag, 18. Oktober 2022 um 19 Uhr
Begrüßung: Sira-Zoé Schmid, Bildrecht
Mit einer Performance von Felix Helmut Wagner

Der Künstler Christian Murzek reflektiert in seiner Ausstellung im Bildraum 07 jene digitalen Prozesse, die heute unser gesellschaftliches Leben prägen. In der analogen Übersetzung dieser Thematik in die Medien der Malerei, Druckgrafik und Skulptur arbeitet er im Spannungsfeld zweier scheinbar komplett entkoppelter Welten — der analogen und der digitalen. In der Verschmelzung der beiden Sphären stößt er die Betrachter:innen dazu an, die Technologisierung unseres täglichen Lebens durch eigenverantwortlichen Umgang und ausdifferenzierte Betrachtung zu hinterfragen.

Das Digitale ist analog und das Analoge ist digital.

In PHYSICAL STATE bedienen sich die brandneuen malerischen und skulpturalen Arbeiten von Christian Murzek der vom Künstler computergenerierten Outputs aus unterschiedlichsten Rechenprozessen, die — weitgehend transferiert — seine Formensprache prägen. Es entsteht ein Spiel von Wechselwirkung – von Input und Output – von Output und Input.

Die Haptik und die Beschaffenheit des Materials wirken auf die sterilen, computergenerierten Resultate und brechen deren kalte Strenge. Die Hierarchien werden durch Übermalung oder bewusstes Überdrucken von Formen aufgehoben, um das Digitale und Analoge zu einem Ganzen verbinden zu können. Murzek dazu in einem Artist Statement:

„Fragestellungen, inwieweit wir bereits von der digitalen Welt abhängig sind und wie wir damit in Zukunft umgehen werden, sind ebenfalls von zentraler Bedeutung. Die Eroberung der Funktionsweise und die Aneignung sowie Verfremdung durch die Formensprache referenziert auf eine Möglichkeit, wie wir uns als Gesellschaft damit beschäftigen können.

Ausgehend von dieser Perspektive eröffnet meine Arbeit neue Betrachtungsmöglichkeiten, die notwendig sind um analoge, jahrhundertelang gewachsene mediale Praxen wie Malerei, Druckgrafik und Skulptur in ein digitalisiertes Zeitalter zu übertragen.“