Vernissage: NOV 10, 2022 | 7pm, Performance: 7:30pm
Finissage: NOV 28, 2022 | 7pm, Performance: 7:30pm
FUGA N22 entfaltet sich durch feine Klänge und Linien in immersive Welten, dessen Herkunft in tatsächlichen Realitäten unserer Umgebung befindet, in ihrem flüchtigen Moment des Erscheinens und wieder Verschwindens. Inspiriert von John Cages Ideen und seinen imaginären Landschaften, erforscht dieses Werk weiter die visuelle, dritte und vierte Dimension (Raum und Zeit) der erlebten Musikalität. Der Schauraum der Jan Arnold Gallery in der Passage des Q21 (MuseumsQuartier) zeigt Messing- und Stahlassemblagen, Klang- und Mischtechniken sowie experimentelle Blaupausen. Einmal die Wurzeln der Klangquellen beschreibend, dann zu einer Schleife werdend, erwecken sie Erinnerungsfragmente durch Klang zum Leben. Das Glasfenster dehnt die osmotischen Grenzen zwischen Natur und Künstlichkeit, der Geschwindigkeit des städtischen Rhythmus und der Ruhe von Orten, die Erinnerungen anderer Orte wachrufen mit ihren Geräuschkulissen. Es gibt offene und geschlossene Linien, flache und dreidimensionale, Multiplizitäten und Dichotomien, die Dialoge mit der Mannigfaltigkeit erproben und den Raum in der Zeit artikulieren wie eine offene Partitur. Text, Klangsequenzen und Stille als poetischer Ansatz der Interpunktion zur Überbrückung zeitlicher Distanzen werden in intermittierenden Frequenzen kombiniert. Ein Kontrapunkt von Klängen zwischen natürlichen Arten ist deutlich hörbar. Diese Klangsequenzen, die den Basisteppich bilden, sind eingefangene Aufnahmen der Umgebung und ferner Landschaften aus persönlichen Archiven und gefundenem Material multimedialen Ursprungs. Räumlich in zwei Schleifen über mehrere kleine Lautsprecher verteilt, bezieht sich die Klangcollage auf das Hier und Jetzt, genau auf den Zeitpunkt, an dem der derjenige, der sie wahrnimmt, sie sich zu eigen macht.
Performance
Duba Duba /// Liliana Arreola, Juliana Herrero: über die Komposition “Equilibrio” Fragment aus „Cantos de la Tierra” von Galia Mirscha (Text und Musik). Fragmente am Klavier von Barbara Probst, Sound Tepich Collage Archive Material (JH)
Mit der Stimmung und Didaktik der Musik ergeben sich Interventionen über den Klangteppich im Raum, indem Harmonics-Fragmente der Gitarre verwendet werden, und wir Fragen und Antworten spielen, die keine sind, sondern ein Gedicht. Wir stimmen und konstruieren mit unseren Körpern das lange A der runden Öffnung und das tiefe O der Schließung und wir dehnen das I, das U, wir ziehen mit unseren Armen an dem gebogenen E und so reisen wir durch Zeiträume, die das innere Kind in uns zurückbringen.
Juliana Herrero widmet sich 1:1 Rauminstallationen, Klanginstallationen, musikalischen Objekten, Architekturen von Atmosphären, Transpositionen als Synästhesie in Aquarell als experimentelle Cyanotypie und Interventionen in situ und live. Übergeordnet kann ihr künstlerisches Schaffen der Konzeptkunst zugeordnet werden.
Bildung: 1986-1992 INSA (heute IUPA) Tanz und Musik / Gral. Roca, R.N. (AR) /// 1994-2000 FADU, UBA Architektur / Buenos Aires (AR) //// 2002-2006 STÄDELSCHULE Staatliche Hochschule für Bildende Künste, Ffm: Konzeptionelles Entwerfen (Arch. Klasse) Prof. Ben van Berkel (Aufbaustudium 2004) und 2005-2006 Filmklasse Prof. Mark Leckey
Juliana Herrero wurde 1975 in Choele Choel, Río Negro, geboren. Sie studierte in Argentinien und Deutschland und entwickelte später ihre Arbeit über die Breitengrade hinweg. Derzeit arbeitet die Künstlerin zwischen Buenos Aires und Wien, wo sie auch seit 2006 lebt.