Vadim Fishkin: The Island of the Day Before

Mit The Island of the Day Before zeigt Franz Josefs Kai 3, Raum für zeitgenössische Kunst erstmals in Österreich einen umfassenden Überblick über das Werk des in Slowenien lebenden Künstlers Vadim Fishkin (*1965 in Penza, UdSSR). Der Ausstellungstitel ist dem gleichnamigen Roman von Umberto Eco entlehnt, der darin das Bild der Gleichzeitigkeit von Vergangenheit und Gegenwart aufruft.

Fishkins Skulpturen, (Sound-)Installationen und Lichtprojektionen simulieren kosmische Vorgänge beziehungsweise naturwissenschaftliche Phänomene und versuchen individuell nicht beeinflussbare Vorgänge zu ergründen, sie messbar und beherrschbar zu machen. Sie beschäftigen sich mit dem Phänomen Zeit als gleichermaßen physische und metaphysische Dimension. Die ausgestellten Werke stehen exemplarisch für universalistische und existenzielle Fragestellungen, jene nach Vergänglichkeit und Verlust ebenso wie jene nach der menschlichen Sehnsucht, dem Unerklärlichen habhaft zu werden.

The Island of the Day Before führt entlang unterschiedlicher Raum- und Zeitachsen in eine Welt voller Illusionen und kann als Metapher für unsere Gegenwart gelesen werden, in der sich nicht zuletzt durch die globale Echtzeit-Kommunikation in digitalen Netzwerken unser Verhältnis zu Raum und Zeit signifikant verändert hat.

Vadim Fishkins Arbeit wurde international vielfach ausgestellt, u.a.: Biennale Venedig; Manifesta 10 (St. Petersburg) und Manifesta 1(Rotterdam); Istanbul Biennale; steirischer herbst, Graz; Witte de With, Rotterdam; Drawing Center, New York; ZKM, Karlsruhe; MACRO Museo d’Arte Contemporanea di Roma, Rom; Martin Gropius Bau, Berlin. 1997 realisierte Fishkin am Dach der Wiener Secession eine Lichtinstallation, die mit seinem Herzschlag verbunden war und auf alle Veränderungen seiner Pulsfrequenz reagierte.