Zur Eröffnung sprechen:
Angelika Fitz, Direktorin Az W
Monika Platzer, Leitung Sammlung Az W
Lorenzo De Chiffre, Benni Eder, Theresa Krenn, Kurator*innen der Ausstellung
Hans Hollein, einziger österreichischer Pritzker-Preisträger und in den 1960er Jahren selbst proklamierter Avantgardist, war Zeit seines Lebens ein akribischer Kurator seines eigenen Werkes. Gleichzeitig wurde sein Werk in der Rezeption oft von seiner Persönlichkeit überstrahlt. Die Ausstellung „Hollein Calling. Architektonische Dialoge“ geht dem Phänomen Hollein aus heutiger Sicht nach. Im Dialog mit Positionen einer jüngeren Architekturgeneration wird eine Neubewertung gestartet, die das Werk Holleins in den aktuellen Diskurs zurückholt.
In der Ausstellung treffen wegweisende Projekte von Hans Hollein auf heutige Bauten und Projekte von 15 europäischen Architekturbüros*, die aktuell mit ihrer Arbeit Diskurse prägen. Für die Besucher*innen eröffnen sich Resonanzfelder, die zwischen den Polen Übereinstimmung und Dissonanz wechseln. Die Hollein-Exponate – Skizzen, Modelle, Prototypen und Dokumente – stammen aus dem äußerst umfangreichen „Archiv Hans Hollein, Az W und MAK“, das seit mehreren Jahren im Az W aufgearbeitet wird. Sie werden in der Ausstellung „Hollein Calling. Architektonische Dialoge“ ausgewählten Objekten aus den jüngeren Architekturbüros gegenübergestellt. Der dialogische Fokus liegt in der Vermittlung von Arbeitsweisen und Arbeitsprozessen. Bewusst entscheiden sich die Kurator*innen gegen eine lineare und projektbezogene Leseart. Stattdessen spannen große Tische assoziative Felder auf, in denen sich die Exponate entlang verwandter Themen, Methoden, Interessen begegnen. Diaprojektionen geben Einblicke in das umfangreiche Bildarchiv von Hans Hollein. Viele der hier erstmals öffentlich gezeigten Bildquellen ermöglichen neue Einblicke und Zugänge zu alternativen Gedankensträngen und unrealisierten Konzeptideen eines bis jetzt „unbekannten“ Holleins. Wiederum im Dialog dazu vermitteln großformatige Fotografien die architektonischen Haltungen der europäischen Architekturbüros.
* Hans Hollein im Dialog mit: Reem Almannai und Florian Fischer (Almannai Fischer Architekten, München) / Pier Paolo Tamburelli (Baukuh, Mailand) / Dirk Somers (Bovenbouw Architectuur, Antwerpen) / Claudia Cavallar (Wien) / Aslı Çiçek (Brüssel) / Maria Conen und Raoul Sigl (Conen Sigl Architekt:innen, Zürich) / Stefanie Everaert und Caroline Lateur (Doorzon, Gent) / Martin Feiersinger (Wien) / David Kohn (David Kohn Architects, London) / Wilfried Kühn, (Kühn Malvezzi, Berlin) / Oliver Lütjens und Thomas Padmanabhan (Lütjens Padmanabhan Architekten, Zürich) / Beate Hølmebakk (Manthey Kula, Oslo) / Job Floris (Monadnock, Rotterdam) / Kersten Geers (OFFICE, Brüssel) / Andreas Rumpfhuber (Expanded Design, Wien)
Kurator*innen: Lorenzo De Chiffre, Benni Eder, Theresa Krenn
Zur Ausstellung erscheint eine Publikation, die aus dem Interviewprojekt „Dialoges on Hans Hollein“ hervorgegangen ist.