Out of office

Bildende Kunst Eröffnung Gruppenausstellung
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Gruppenausstellung mit
Beierheimer/Laussegger, Liat Berdugo, Lauren Huret, Michael Mandiberg, Eva & Franco Mattes, Mimi Ọnụọha, Allison Parrish, Mario Santamaría, Pilvi Takala

kuratiert von Enar de Dios Rodríguez & Olena Newkryta (The Golden Pixel Cooperative)

Hinter jedem Bildschirm, jeder digitalen Information, jedem Austausch von Daten verbirgt sich eine komplexe Anordnung von Material und Arbeit. Sie umfasst nicht nur abgebaute Mineralien und elektrische Netze, sondern auch sichtbare ebenso wie unsichtbare Arbeitskräfte. Diese versteckte Arbeit erscheint manchmal als eine Hand, die etwas abbaut, als ein Auge, das endlose Bildfolgen betrachtet, oder als ein Ohr, das auf das Rauschen von Ventilatoren achtet. Der Bildschirm lässt sich somit als riesige Konstellation von bezahlter und unbezahlter Arbeit verstehen, und jeder Klick, der durch ihn angeboten wird, ist direkt an geografisch verstreute Arbeiter*innen gebunden – an Arbeiter*innen, die meist überlastet, unterbezahlt und in hohem Maße von ihren eigenen Bildschirmen abhängig sind. Wie kann diese Arbeit, die sich hinter den Bildschirmen verbirgt, sichtbar gemacht werden? The Golden Pixel Cooperative (Olena Newkryta und Simona Obholzer) organisierte im Jahr 2022 ein Online-Symposium, bei dem Künstler*innen und Forscher*innen eingeladen waren, diese dringende Frage zu beantworten. Unter dem Titel Screen Matters - The Screen as a Place of Work untersuchte das Symposium die Arten und Weisen, auf die Arbeitnehmer*innen durch neue Formen der digitalen Arbeit physisch, emotional und kognitiv erschöpft werden. Die Gruppenausstellung out of office ist ein Versuch, das Thema diesmal durch die Präsentation von künstlerischen Arbeiten in einem spekulativen Setting zu durchleuchten – einem Coworking-Space, der durch die Ästhetik des Ausstellungsdesigns nachempfunden wird.

Die künstlerischen Ansätze, die die Ausstellung präsentiert, reichen von Video- und webbasierten Beiträgen bis zu Dokumentationen von Arbeitsprozessen, die sowohl von Menschen als auch von automatisierten Maschinen ausgeführt werden. Der rote Faden, der sich durch alle Werke zieht, ist die Positionierung der Künstler*innen selbst, die als abwesende „screen workers“ auftreten (kreativ oder anderweitig arbeitend) und deren bewusste Präsentation dieser Arbeitsweise zur Hauptprotagonistin ihres Beitrags wird. Trotz dieses gemeinsamen Nenners veranschaulichen die unterschiedlichen Arten der Bildschirmarbeit, die in der Ausstellung gezeigt werden, die große Vielfalt der online-basierten Berufe: Microwork, Bot-Entwicklung, Programmierung computergenerierter Texte, Erstellung personalisierter, datenbasierter Portraits, Patentierung digitalisierter Gesten, Klassifizierung von „crowdgesourcten“ Bildern oder Medienkunst. Anstatt sich der Unsichtbarmachung von Arbeit auszuliefern, suggeriert in out of office die Abwesenheit der Künstler*innen von ihren Arbeitsplätzen einen möglichen Rückzug aus dem Wirbelsturm der Bildschirme, Scrolls und Klicks.

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