Ein junger Lifestyle-Fotograf „im Banne der Masken“
Stefan Köll stellt bis 27. Februar im C.I. Cafe Club International in Wien-Ottakring seine Fotoserie „masken!“ und zum ersten Mal überhaupt aus. Er begibt sich damit auf Spurensuche in seine Tiroler Heimat und interpretiert unbekümmert und frech das Fasnachtsgeschehen neu.
Am Freitag, 13. Februar gibt es die Eröffnungspräsentation der Ausstellung
im Beisein des Künstlers.
Alljährlich im Spätwinter stehen in Tirol tausende Menschen im Banne der Spiegeltuxer, Muller und Zottler, der Scheller und Roller, der Hexen, des Panzenaffs und der Bärentreiber, der Sacknerinnen und der Kübelemajen, der Schleicher und der Wampeler - oder wie die seltsam-schönen, grotesk-wilden Gestalten der „Tiroler Fasnacht“ sonst alle heißen.
Stefan Köll’s Idee hinter dem Thema „Masken“ fokussiert darauf, die Tiroler Traditionen rund um die Fasnacht auf seine ganz eigene Art und Weise darzustellen und damit einen Gegenentwurf zu der bestehenden Fasnacht seiner Heimatgemeinde Arzl im Pitztal zu schaffen.
Köll stellt die Masken nicht in ein „schönes“ Umfeld und in das Ambiente der traditionellen Umzüge, in denen Spektakel und „Hetz“ im Vordergrund stehen, sondern entwirft unheimliche, bedrohlich wirkende Szenerien inmitten einer schroffen und gefährlich-düsteren Bergwelt. Bewusst tauscht er freundlichen Emotionen gegen die Abgründe der menschlichen Seele aus und lässt seine maskierten Figuren als böse, zornige, angriffslustige wilde Kerle mit furchterregenden Fratzen oder als angsterfüllte verfolgte Wesen agieren.
Damit verführt er den Betrachter, einerseits in eine archaisch anmutende Welt, andererseits in die dem Zeitgeist entsprechende Welt der gängigen Jugendkultur der Skater- und Rapperszene abseits des Musealen einzutauchen und die Geschichten weiterzuspinnen.
Die Masken, die Köll zur Verfügung standen, stammen aus dem Fundus der Gemeinde Arzl im Pitztal, wo sein Vater als treibende Kraft der Fasnacht fungiert und aus der privaten Sammlung von Reinhold Trenker, der die „bösen“ Masken schnitzt.
Das Thema „Masken“ berührt Stefan Köll einerseits familiär, andererseits zeigt es auch Parallelen zu seiner aktuellen beruflichen Tätigkeit als Mode- und Lifestyle-Fotograf. Der Wechsel der Identität, das Schlüpfen in eine andere Rolle, das „Verkleiden“ - all das sind unverzichtbare Elemente in dieser Branche.
Geboren 1985 und aufgewachsen im Tiroler Oberland, absolvierte Köll zuerst eine Lehre als Maschinenbautechniker und arbeitete einige Zeit in St. Gallen, bis er seine Leidenschaft für die Fotografie entdeckte.
Eine einjährige Fotografenausbildung bei Bernhard Müller, einem bekannten und renommierten Fotografen in Salzburg, öffnete ihm die Tür in eine faszinierende Welt. Er lernte sehr viel über verschiedene Lichttechniken im Bereich Still-Life und industrieller Fotografie, doch die wahre Berufung sah er mehr und mehr in Branchen wie Mode/Fashion, People & Lifestyle.
Daher führte ihn sein Weg nach Wien. Hier lernte er schnell neue Fotografen kennen, von deren Wissen und Know-How er enorm profitieren konnte. Mittlerweile arbeitet Köll mit namhaften Agenturen, Fotografen und Magazinen zusammen, die es ihm ermöglichen, seine Kreativiät und seinen Stil beherzt auszuleben. Immer offen für Visionen und neue Ideen, sind ihm keine Grenzen gesetzt.
Freitag, 13. Februar 2009, 19 Uhr
hüttenabend! C.I. Payergasse 14, 1160 Wien
programm
stefan köll: masken!
art.photography – eröffnungspräsentation
www.galeriestudio38\.at/stefankoell
www.stefankoell.net
robert eder:
meditative stationen
zur betrachtung
des lichtes in der natur. malerei –ausstellungsfinale
&
das große faschings-juchhu. lesung 20:30
www.galeriestudio38\.at/eder
gröschtl, schmalzbrot
& feuchtfröhliches
eintritt:
freiwillige spende
(ab 5 €)
um ARTgerechte kleidung wird gebeten