Zu groß für die Liebe -
Der Tonfilm ,,We Went From Destruction” von Pendler
(Sebastian Fasthuber)
Die spannendste Popmusik kommt häufig von Musiker_Innen, deren Wurzeln ganz woanders liegen. Sabine Marte (SV Damenkraft), Markus Marte (Mose) und Oliver Stotz (Gustav & Band) hatten und haben nebst anderen musikalischen Projekten schon Standbeine als Video- und Performance-Künstlerin, Toningenieur bzw. Gitarrist, ehe sie sich 2005 zum Trio Pendler zusammentaten und damit begannen, eine eigene Spur zwischen Folk, Pop und Elektronik zu ziehen.
Mit ,,Black Neoprene”, einem der Höhepunkte auf ihrem an Glanzlichtern keineswegs armen zweiten Album ,,We Went From Destruction”, beweisen die drei Musiker_Innen, wie weit ihr Flirt mit dem Popsong - der wahrscheinlich weit mehr als einen Flirt, längst eine richtige Leidenschaft darstellt - schon gediehen ist. Sie sind aufgrund ihres Backgrounds allerdings zum Glück davor gefeit, in alte Popsong-Klischees zurückzufallen. Wer Pendler hört, muss kein persönliches Herzeleid der Macher ertragen, keine schlecht getarnten eigenen Erfahrungen in den Texten, keine lauwarmen Gefühle. Pendler sind zu groß für die Liebe. Oder?