,,wir europäischen mittelschichtskinder wünschen uns für die zukunft vor allem
zwei dinge: wohlstand und gemeinschaft, am besten eine gemeinschaft von gleichen. die volkswirtschaftslehre sagt uns aber, dass wohlstand und gleichheit gar nicht zusammen gehen. je weniger lotto-sechser, desto höher
der gewinn und desto einsamer der sieger. es geht darum, tippgemeinschaften zu bilden, um der einsamkeit bei der ziehung zu entgehen. dann müssen wir auch nicht mehr darüber nachdenken, wie wir die millionen vor unseren freunden verstecken, wie wir weiterhin so tun würden, als müssten wir uns sorgen machen über unser konto, als müssten wir bezahlte jobs annehmen, um uns die miete leisten zu können, und billige urlaubsangebote sondieren. jeder hätte sein eigenes ferienhaus und seine
eigene stiftung, die auch noch verwandte und erdbebenopfer versorgt, die bei der tippgemeinschaft nicht dabei waren. Jackpot City!” Johannes Schrettle
,,Wie ich mit 12 Millionen Euro den Kapitalismus rette (WIM)” ist eine Revue ohne Musik. Ein Abend über die Angst vor dem großen Geld. Durch einen Lottogewinn wird das fragile Gleichgewicht von Bürgerkindern um die
Dreißig durcheinandergebracht. Denn mit dem großen Gewinn dringen Lügen, Intrigen, Eifersucht und Paranoia in die Idylle einer angegrauten Mittelschicht ein.
Mit: Horst Heiß, Julian Loidl und Agnieszka Wellenger
Text und Inszenierung: Johannes Schrettle
Dramaturgie: Tina Clausen
Regieassistenz: Matthias Kieber
Bühne: Alexandra Burgstaller
Licht: Hans Egger
Technische Leitung: Edgar Fontanari