° Ohne Wenn und Aber, 8 September - 3 Oktober 2010
Eröffnung: 7 September, 19.00 Uhr
ProjektkuratorInnen: Gülsen Bal und Walter Seidl
Teilnehmende KünstlerInnen:
Esra Ersen
Daniel Knorr
Aglaia Konrad
Die sich verändernden Erfahrungen mit Zeit und Raum formten das postmoderne und postkoloniale Subjekt, welches laut Fredric Jameson einem Verlust von Karten ausgesetzt war, und daher geografischen Ausgangs- und Endpunkten weniger Bedeutung beimisst als Zwischenstadien, die in der Regel nur flüchtig wahrgenommen werden, dabei aber trotzdem visuelle, linguistische und kulturelle Interaktionscodes produzieren. Die wirtschaftliche Übergangsbewegung der vergangenen Jahrzehnte erforderte eine verstärkte Konzentration auf verschiedene Signifikationsformen im hauptsächlich urbanen Umfeld.
Bei der Erforschung neuer Denkweisen über die Multiplizität von Subjekt-Positionen, ,,die bei einer Kritik der gegenwärtigen Gegebenheiten (,Sein') ansetzt, um sich an die sorgfältige Konstruktion von Mechanismen des Engagements zu machen (,dem Werden'),[1] interessieren wir uns dafür, wie dieses Vorgehen einen ,,neuen" Raum ermöglichen könnte. Es sollen relationale Entitäten entstehen, in denen eine Interrelation als ,,Aktivität des Ent-rahmens stattfindet, […] welche eine Neuschöpfung und Neuerfindung des Subjekts selbst hervorbringt."[2] Genau an diesem Punkt kann die ,,Identitätsform" über die ,,Ich-Andere" Dichotomie und symbolische Grenzen hinaus neu bewertet werden.
Hier stellt sich folgende Frage: Wie manifestiert sich dies alles im Bereich der kreativen Praxis, wie wird es in die Kunsträume gebracht?