skulptur: Basim Magdy “One Day We Will Shine Like The Stars”
KÖR am Kunsthalle Wien public space karlsplatz,
28. Oktober 2010 - 17. April 2011
Mit “One Day We Will Shine Like The Stars” klingt einerseits das Zukunftsversprechen und die Hoffnung auf eine andere bessere, größere Welt, andererseits die schöne Illusion an, die all die menschlichen Entdeckungs- und Erforschungsversuche des Weltalls begleiten.
Der alte aus der Zeit um 1800 stammende Zirkuskäfig steht im Zentrum einer urbanen Umgebung, mitten im regem Verkehr des Wiener Karlsplatzes als Zeichen für den mittlerweile historisch gewordenen Traum für die Beherrschbarkeit und Nutzbarmachung des Universums durch den Menschen. Im Käfig liegen zwei ausgestopfte Astronauten in einer eher erbärmlichen Lebenssituation: umgeben von banalen Alltagsobjekten, einer kaputten Waschmaschine, einem Zelt, ein paar verkümmerten Pflanzen, Wasser und von etwas Essen, da ist ein ausgestopfter Vogel, der nicht mehr singen kann, und da ist eine Leiter, die einem den aussichtslos gewordenen Weg zu den Sternen weist.
Das Projekt besetzt den öffentlichen Raum in einer quasi anarchischen Weise. Statt einem klassischen Monument für die glorreiche Raumfahrt wie wir es noch aus den 50er und 60er Jahren kennen, begegnen wir hier einen alten ausrangierten Zirkuswagen, hinter dessen Gittern müde gewordenen Astronauten ihr kümmerliches Dasein als Jahrmarktattraktionen fristen.
Die kollektive Idee von Weltall als Ort der Sehsucht, Hoffnung und Erlösung, aber auch der bedrohenden Angst, wird von Basim Magdy zur ausgemusterten Zirkusnummer zurechtgestutzt. Auch wenn nun hier keine herkömmlichen strahlenden Helden vorgeführt werden, lassen die abgekämpften Gesellen in ihrer schäbigen Umgebung dennoch etwas vom Heroismus des Scheiterns verspüren. Magdys Installation ist eine demütige Auseinandersetzung über das Ende des Großen Menschheitstraumes, Herr über die Erde und die Sterne zu sein.