Pour La Postérité
Bitzinger’s Würstelstand
Freitag, 5. November 2010
Für dieses Projekt zogen wir 2007 und 2008 mit einem goldenen barocken Bilderrahmen durch die Stadt Linz und machten an verschiedensten Orten (Bahnhof, Hauptplatz, Einkaufszentren, Randgebiete) halt. Wir haben dort Passanten angesprochen und sie gebeten den goldenen Rahmen zu halten um sich darin zu präsentieren.
Generell betrachtet, umgibt und lenkt ein Rahmen die Aufmerksamkeit auf das, was einmal war. Auf Menschen oder Momente, an die wir uns erinnern wollen. Oder auf etwas, das uns zum Nachdenken anregen soll. In der Fotoserie “Pour La Postérité” stellt das selbstständige Halten des Bilderrahmens eine ganz besondere Situation her. Die Personen lenken durch das Halten des Rahmens die Aufmerksamkeit auf sich selbst. Sie sind es, die im Moment der Aufnahme die Menschen oder Momente sind, die für die Nachwelt einmal sichtbar werden sollen. Durch das Halten des Rahmens wird nicht nur das Portrait der Person sichtbar, sondern auch das, was außerhalb des Interessensfeldes des Rahmens liegt. So wird auf einmal wichtig, wie die Personen den Rahmen halten, welche Handhaltung sie einnehmen. Oder auch die Sitzhaltung drängt sich in das Zentrum des Interesses.
Wir wollen mit dieser Bilderserie die Betrachter zum Nachdenken über die Portraitierten anregen. Wir wollen damit Fragen in den Raum stellen, wie etwa: In welcher Gesellschaft lebt dieser Mensch? Was gibt er über sich durch die Abbildung mit dem Rahmen preis? Und vieles mehr.
Verena Prenner, Stefan Weninger