Bolt, Lecomte: Mahnmal Viehofen
Öffentlichkeit Diskussion
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Eröffnung
MAHNMAL VIEHOFEN
von Catrin Bolt und Tatiana Lecomte
im Lokal “Seedose” beim Viehofner See, St. Pölten
Shuttlebus von Wien nach Viehofen: ab Wien, Universität, Grillparzerstrasse / Ecke Rathauspark. Abfahrt: 13.00 Uhr, Rückfahrt: ca. 17.00 Uhr. Um Anmeldung wird gebeten unter 02742 9005 16273. Unkostenbeitrag: 5 EUR
In den Jahren 1944 und 1945 gab es in St. Pölten - Viehofen ein Zwangsarbeitslager für ungarische Juden und Jüdinnen sowie ein Arbeitslager für so genannte OstarbeiterInnen. 60 Jahre lang wurde die Existenz dieser Lager verdrängt und verschwiegen. Heute befindet sich auf dem Gelände der Viehofner Seen, der von zahlreichen BewohnerInnen der Stadt St. Pölten als Freizeitareal genutzt wird.
Orientierungstafeln von Catrin Bolt
Catrin Bolt hat an fünf verschiedenen Stellen im Erholungsgebiet Viehofen Tafeln aufgestellt, auf denen großflächig eine Luftaufnahme des Areals zu sehen ist. Mit einem roten Punkt ist jeweils der Standort der Tafeln und damit der Personen, die sie betrachten, eingezeichnet. Alles scheint von weitem der Norm einer Orientierungshilfe zu entsprechen. Wer jedoch mit dem Bedürfnis nach einer Standortbestimmung an die Tafeln herantritt, dem wird die gewünschte Information nicht im erwarteten Ausmaß geliefert, da die abgebildete Luftaufnahme von April 1945 - aufgenommen von der US Air Force - stammt. Dafür sieht man die originale Situation vom Ende des zweiten Weltkrieges mit den Zwangsarbeitslagern, als es den See noch nicht gab. Diese sind mit Nummern versehen und in einer Legende ausgewiesen, so auch andere markante Punkte wie der Ortskern, das Schloss Viehofen, der Bahnhof, die Glanzstoff-Fabrik und die Traisen, die durch jüdische ZwangsarbeiterInnen reguliert wurde.
Die alte Ansicht von 1945 und die heutige werden überlagert, Vergangenheit und Gegenwart werden für einen Moment zusammengeführt. Durch das Suchen der eigenen Position auf der Luftaufnahme wird unweigerlich ein Denkprozess in Gang gesetzt. Der Betrachter tritt eine Zeitreise an, die ihn in die Vergangenheit führt und wieder in die Gegenwart zurückholt.
Postkarten können wir eine pro Person schreiben von Tatiana Lecomte
Diskussionsabend
am 24. November 2010, um 20.00 Uhr
im Stadtmuseum St. Pölten
mit: Mag. Catrin Bolt, Dr. Martha Keil, Univ.-Prof. Hans Kupelwieser, Dr. Susanne Neuburger, Dr. Heidemarie Uhl und Mag. Manfred Wieninger
Moderation: Dr. Peter Huemer