Christina Lanzl:Boston-München-Wien: Fadenspiele und (Raum)Perspektiven

Öffentlichkeit Installation
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1 Termin im Archiv
bis Freitag 18. Februar
14. Jän. 2011 -
Fr 18. Feb. 2011
19:00
Christina Lanzl:Boston-München-Wien: Fadenspiele und (Raum)Perspektiven

Christina Lanzl

Geöffnet freitags von 16 - 19 Uhr
und nach telefonischer Vereinbarung unter 0676 - 690 3262

Fragil ist das Leben. Ich passe meine Einsichten neuen Umständen an. Derzeit im heimatlichen München, folge ich der Einladung der Galerie vor Ort meine Installation Boston-München-Wien: Fadenspiele und (Raum)Perspektiven zu präsentieren. Dieser Augenblick, sozusagen im neutralen Wien, ermöglicht das Resümieren. Die Galerie liegt in einem Viertel, das im Wandel ist. Wie passend.

Was bewegt uns? Was ist wichtig? Was inspiriert uns? Wie erfahre ich Orte, Raum und Zeit? Nach langer Zeit in Boston/USA wurde ich wie von Fäden zurückgezogen in die alte Heimat, die ich heute als Bayern-Deutschland-Europa bezeichnen würde. Viel hat sich verändert.

Als ich ging, stand die Mauer noch. Die EU stand als EG auf Kindesbeinen. Grenzen waren überall und allgegenwärtig, was zu allgemeiner Existenzangst und Depression führte.

Aufgewachsen während des Kalten Krieges im wirtschaftlich und politisch stagnierenden Ost-West-Grenzgebiet entlang des Eisernen Vorhangs an der tschechischen Grenze. Angewidert vom brutalen Kampf um die Atomkraft an der WAA-Baustelle Wackersdorf. Hohe Arbeitslosigkeit von über 10 Prozent entmutigte. Mein Dichterbruder Sigi wählte in jungen Jahren den Freitod. Ich wählte nach dem Studium die Abreise ins Ausland: Erleichtert durch meine Geburt in den USA, die mir die amerikanische Staatsbürgerschaft mit in die Wiege gelegt hatte. Die erfahrene Freiheit war schier grenzenlos. Seitdem hat die Vergangenheit mich eingeholt.

Heute ist nach neun Jahren Krieg unter der Führung der Großmacht USA kein Ende in Sicht. Mangelnde Maßnahmen zu nachhaltigem Leben und Wirtschaftsweise führten in den Vereinigten Staaten zur Misere. Wirtschaftlich sind das Land und viele Amerikaner nahe am Ruin. Auch ich bin betroffen. Schlafwandelnd ertaste ich die Grenzen der Erfahrung. Krisen erfordern Kreativität und steigern das Bedürfnis des Geborgenseins. Die physische Nähe zu meiner Familie ist mir heute viel wichtiger als während meiner Sturm-und-Drang-Zeit vor 20 Jahren.

Künstlerisch ertaste ich meine Identität. Träumen bleibt wichtig. Schon als Kind faszinierten mich Suchbilder und Malen nach Zahlen. Seit mehreren Jahren arbeite ich mit impossible figures: geometrische Figuren, die zwar gezeichnet werden können, aber aufgrund von,,Fehlern” nicht dreidimensional umgesetzt werden können. Meine Faszination am Unmöglichen ist ungebrochen. Mit Fadenspiele schaffe ich erstmals impossible figures als Rauminstallation, assoziativ zu erfahren als Netzwerke, Gewebe, Verbindungen und Trennungen im Raum. Die Interpretationen sind vielseitig und bleiben dem Betrachter überlassen. Die Gegenwart ist präsent, die Zukunft vage. Ich lade ein Gedanken und Kommentare im Gästebuch zu vermerken. Beziehungen entstehen und werden gelöst, alles hier - VOR ORT.

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