Aufbrüche und Einbrüche, Fixierungen und Lösungen in präzis gesetzten Erzählstil

Öffentlichkeit Lesung
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Montag 14. Februar 2011
14. Feb. 2011
Mo
18:30
Aufbrüche und Einbrüche, Fixierungen und Lösungen in präzis gesetzten Erzählstil

Die zwei Erzählungsbände dieses Leseabends bestechen durch ihren schnörkellosen und klaren Erzählstil, der die inneren und äußeren Verwicklungen der Protagonisten umso plastischer zum Vorschein bringt.
Im unter gelüftetem Pseudonym veröffentlichten Prosadebut des Literaturjournalisten Günter Kaindlstorfer bilden u.a. ein städtisches Freibad in den 70er-Jahren, ein Sommer an der Côte d’Azur, ein katholisches Mädcheninternat in Österreich, die letzten Kriegstage im Mai 1945 den Rahmen von Szenarien des Aufbruchs und des Unbekannten, das aus dem Gegenwärtigen hervorgehen wird. Der Spannungsbogen des Erzählten bricht in den präzise komponierten Prosastücken bisweilen jäh ab, bevor das Neue eine konkrete Gestalt angenommen hat.

Günter Wels, *1963 in Bad Ischl, aufgewachsen in Wels. Unter seinem „Pseudonym“ Günter Kaindlstorfer arbeitet er als Journalist u. a. für den ORF, den Deutschlandfunk, den Bayerischen Rundfunk, den WDR, den SWR, das Schweizer Radio DRS und für 3sat. Maitage ist sein literarisches Debüt.

*
Mit sechs Erzählungen und einem auf Objektivierung und Distanz ausgerichteten Erzählverfahren erforscht Susanne Röckel gegenständlich wie begrifflich definierte und scheinbar gesicherte Oberflächen von Verhältnissen, unter denen im Fortgang des Erzählens Kräfte eines „anderen“ Daseins- und Bewusstseinszustands wirksam werden, die den vermeintlich festen Boden der Wirklichkeitskonvention sprengen. Dem Topos des Museums kommt dabei eine doppelte Bedeutung zu: die Gegebenheit einer Einheit und Ordnung der Dinge zu beschwören und zugleich ihre aus undurchschaubaren Einbrüchen archaischer Denk- und Empfindungsmuster herrührende Disparatheit zu zeigen.
Man müsse sich nun einmal an die “konkreten Dinge” halten, wenn man etwas über die Welt erfahren wolle, heißt es an einer Stelle dieses ungewöhnlichen Erzählbands, in dem sich eine kleine Poetik des Alltags verbirgt. Es sind die Dinge, die bleiben, und nicht die Menschen, das ist der Kern der literarischen Verstehenslehre, die Susanne Röckels Geschichten zugrunde liegt.
In diesem Sinne kann für sie zuletzt jeder Ort zu einem “vergessenen Museum” werden, eine armselige Fernfahrerkneipe mit ein paar Spielautomaten und Billardtischen, ein Abstellraum, in dem Taschenlampen, Bleistifte und “alte Handys” liegen, oder die Diele eines verlassenen Bauernhofs in den Bergen: “Am Haken hängen Rechen und Heugabeln, eine geflickte Jacke. In der Ecke ein Kinderstuhl. Eine Nähmaschine. Stille.” (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Susanne Röckel, *1953 in Darmstadt, Studium der Germanistik und Romanistik in Berlin. 1978 bis 1985 Mitarbeiterin der Zeitschrift Filmkritik, Literaturkritikerin, Übersetzerin aus dem Englischen und Französischen; sie lebt in München. Buchpublikationen: Palladion. Erzählung (1989); Der Kimonofärber. Erzählungen (1990); Der Käfig. Erzählungen (1994); Eschenhain. Roman (1997); Chinesisches Alphabet. Aufzeichnungen (1999); Aus dem Spiel. Roman (2003); Vergessene Museen. Erzählungen (2009).

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