Er hat gedacht, er ist im Himmel.
Aber nun findet sich Heinrich Faust nochmals in seinem ehemaligen Studierzimmer, das mittlerweile ein Goethe-Museum geworden ist.
Und das kam so: Mephisto hat im Himmel erfolgreich protestiert, dass er ihm durch die Verführungskünste schwuler Engel weggeschnappt worden ist. (So ließ jedenfalls Goethe seinen “Faust” enden.) Wie dieses Verfahren im Himmel vor sich gegangen ist, verdient das Prädikat Sehenswert. Das sprengt nun wirklich alle Vorstellungen von himmlischer Gerechtigkeit.
Kannst du mich mit Genuss betrügen?
Faust muss also nochmals auf die Erde. Zwar weigert er sich, alles wieder von vorne zu beginnen, und zerreißt den Pakt. Aber Mephisto hat eine Alternative anzubieten, die ihn reizt: Nach der kleinen („Faust I“) und der großen („Faust II“) Welt soll es nun in die dritte, die „innere Welt“ gehen. Und dem kann Faust, der ständig Unzufriedene und Suchende, nicht widerstehen …
In FAUST III begleiten wir ihn in bunten Bildern auf seiner Reise zu sich selbst, seinen Vorstellungen und Widersprüchen. Und diese Reise ist alles andere als eine Wiederholung seines bisherigen Lebens. Führt ihn und uns doch der Weg „ins Unbetretene“.
Überraschungen sind gewiss, denn Mephisto ist unser Reiseleiter…
Lustvoller Event mit Tiefgang
Das Theater BRETTERHAUS feiert mit dieser erfolgreichen Produktion ein überzeugend gelungenes Comeback. Wie bei Goethe werden die Grenzen des Theaters ausgelotet: Live Rockmusik wird neben klassischen Versen geboten, auf Tanz folgt Spiel im und mit dem Publikum, existenzielle Dialoge wechseln mit slapstickartigen Szenen in der Tradition des Woody Allen. Und die SchauspielerInnen überraschen mit engagierter Professionalität.
Muss man gesehen haben.