FILM, VORTRAG, DISKUSSION MIT RUTH OPPL
“Der Dichter ist der unter die Völker Verstreute; aus tieferem Grunde kommend und im höheren Sinne ortlos; der Verbannte. Er ist, heute zumal, der ungewiss Wohnende unter Fremden – denen er sich doch glühend zugehörig fühlt.» Ein Satz aus dem Essay des expressionistischen Schriftstellers Alfred Wolfenstein, das dem Andenken Landauers gewidmet war, der 1919 in München von der Armee ermordet wurde. Gustav Landauer, Erich Mühsam und Ernst Toller waren die Genialsten unter diesen «Ortlosen»: ein anarchistisches Autorentrio an der Spitze der Bayrischen Räterepublik. So etwas gab es zuvor nicht und nicht danach.
Kulturarbeiterin Ruth Oppl hat 2009 in München mit einer Serie von Veranstaltungen an die Räterevolution erinnert, aus Anlass ihres 90. Jahrestages. Auch die Bayern haben also «ihr Ägypten» gehabt – aber Ruth Oppl konnte nicht verhindern, dass es im kollektiven Gedächtnis keine Spuren hinterließ.
Infos: Tel. 332 26 94, office@aktionsradius.at