Judith Hütter inszeniert den White Cube in ihrer Einzelausstellung „The Chamber of the Heart“ als flimmernden Innenraum einer Herzkammer. Das raumgreifende Gesamtwerk, bestehend aus Objekten, Fotografien, Licht und Malerei, setzt sich mit der Inszenierung von Seelen- und Psychenräumen auseinander. Gefundene Objekte, meist unter Einsatz von Lack und Acryl bearbeitet, bilden einerseits den gestalterischen Ausgangspunkt, erfüllen aber auch eine symbolische Funktion.
Wesentlich für Hütters Arbeitsweise sind die Prozesse der Konstruktion und Dekonstruktion, die sich schleifenartig manifestieren: ein Spiel mit der Wahrnehmung von Raum, der Entstehung von Symbolik sowie der Veränderung von Bedeutung. Ein weiteres Werkzeug in ihrem Schaffen ist der konstruierte Zufall, der sich etwa in den Rorschach- oder Puzzle-Arbeiten zeigt und unterschiedlichste Interpretationen und Assoziationen erzeugt.
Ebenso beschäftigt sich Judith Hütter mit Märchen, Träumen und Mythen als spezielle Formen archetypischer Bilder. Die unbewusste Wirkungsweise menschlicher Urerfahrungen auf das Bewusstsein zeigt sich nicht zuletzt in der Arbeit „Spieglein, Spieglein an der Wand…“, mit der auch gleichzeitig der Keller der N[x]-Zentrale eröffnet wird.