Julius Deutschbauer
Quatschbude
Mit Gabriel Schöller und DJ Opalia, Reto Hänny
Mitunter mit Materialien aus der Quatschschublade von Deutschbauer / Spring
Ein Projekt von imagetanz und KÖR im brut Künstlerhaus/Vorplatz
„Wir werden die großen Menschenmengen [bequatschen], die die Arbeit, das Vergnügen oder der Aufruhr erregt; [bequatschen] werden wir die vielfarbige, vielstimmige Flut der Revolutionen in den modernen Hauptstädten; [bequatschen] werden wir die nächtliche, vibrierende Glut der Arsenale und Werften, die von grellen elektrischen Monden erleuchtet werden; die gefräßigen Bahnhöfe, die rauchende Schlangen verzehren; die Fabriken, die mit ihren sich hochwindenden Rauchfäden an den Wolken hängen; die Brücken, die wie gigantische Athleten Flüsse überspannen, die in der Sonne wie Messer aufblitzen; die abenteuersuchenden Dampfer, die den Horizont wittern; die breitbrüstigen Lokomotiven, die auf den Schienen wie riesige, mit Rohren gezäumte Stahlrosse einherstampfen, und den gleitenden Flug der Flugzeuge, deren Propeller wie eine Fahne im Winde knattert und Beifall zu klatschen scheint wie eine begeisterte Menge.“
Filippo Tommaso Marinetti: Manifest des Futurismus
„Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man quatschen.“
Knatsch! Matsch! Patsch! Quatsch! Schlagen, Fallen, Waten, Treten.
Quatschen und Quetschen und breitmaulig Schwätzen.
Klatschen und Quasen und Quasseln und Quattern und Quaken wie Frösche.
Zu jeder Zeit, o welche Pein!, finden in jeden Quatsch wir uns hinein.
Wir quappeln Brei und quetschen Quatsch und quatschen unverständlichen Scheiß, wie sich’s für echte Quatschfinken gehört. Wir watscheln im Gehen wie Enten und trinken Quatschbier und politisieren wie in Bierzelten und essen überreifes Obst. Wir quappeln und knatschen und quantschen die Quetschke. Quatschlich und quätschlich und quatschlig ist, wer quatschig und quatschelich und quätschlig quatscht.
Und das alles in einer Bude mit den akkuraten Maßen 295 x 236 die Länge und die Breite, 250 die Höhe, aufgestellt exakt zwischen dem brut am Karlsplatz und dem Musikverein.
Uns ist schon ganz quatschelig zumute. Wir sind die aller Quatschlichsten von hier bis Paris, von Paris bis Texas und unser Publikum mit uns. Und sind wir gerade nicht selbst am Quatschen, dann quatscht die Bude selbstredend für uns, und das rund um die Uhr.
Wir quatscheln und quatscheln und quatscheln auch noch, wenn DJ Opalia am Samstag, ab 21h30 im brut am Karlsplatz auflegt. Das wird eine Quatschshow der besonderen Art, eine Quatsch- und Quasseldico, wofür wir eigens den Quatscheltanz entwickelt haben. Dabei wird nach Herzenslust gequetscht und geknatscht, gewatschelt gewackelt, geflitscht und gepatscht und besonders unverständlich oder albern geschwatzt. Ach Gott, wie lob ich mir deine quatscheligen Brüste, Rosemarie!
Quatsch! Da liegen wir auch schon in der Pfütze!
Eine Koproduktion von imagetanz/brut Wien und Kunst im Öffentlichen Raum Wien. Mit Unterstützung der Galerie Thaddaeus Ropac, Paris/Salzburg.