Die Ausstellung - mit links
Druckgraphik und Bücher
Die Ausstellung zeigt etwa 50 Arbeiten aus den letzten 25 Jahren. Die Werke des Eric Neunteufel erzählen kleine Geschichten, sind gegenständlich, narrativ, raffiniert, sophistisch, werfen Fragen auf und ziegen ungewöhnliche Blickwinkel auf Geschehnisse und Situationen. Was denkt sich der Kricketspieler am Spielfeld, wenn er gerade nicht aktiv am Spiel beteiligt ist? Das auf den ersten Blick Alltägliche durchleuchtet der Künstler, oft mit viel Humor, und lässt uns hinter das Offensichtliche schauen. Um das zu erreichen setzt Eric Neunteufel gekonnt mehrere Bildebenen ein, Text wird mit Bild kombiniert, Bilder ergeben Textpassagen und Wörter werden zu Bildern.
Die interdisziplinäre Auseinandersetzung mit Literatur zieht sich wie ein roter Faden durch das Schaffenswerk des Künstlers.
So inspirierte der Text “der Wassermaler” von Helmut Heißenbüttel den Künster zu einer Serie. Philosophische Gedanken werden zu greifbaren, begreifbaren Bildern, komplexe Geschichten zu Momentaufnahmen des Geistes. Das Geschriebene wie auch der Prozess des Lesens faszinieren Eric Neunteufel und in der preisgekrönte Serie “über das Lesen” versucht er den Prozess des Lesen einzufangen, nicht nur darzustellen sondern zu abstrahieren, das Unsichtbare sichtbar zu machen.
Bei der Serie “Schrebergarten” kombiniert Eric Neunteufel Fotos und Bilder, die das Leben in einer Kleingartensiedlung dokumentieren, mit Bilderrätzeln, sogenannten Rebi. Wird das Rätsel geknackt, wird das Bild zum Text, ergänzt dieses auf humorvolle bis sarkastische Weise das Gesamtkunstwerk. Die Kombination aus Bildern, Zahlen und Buchstaben entspricht der piktographischen Didaktik von Gebrauchsanweisungen. Dieses Verstecken, dieses erst auf den zweiten oder gar erst dritten Blick Erfassbare, zeichnet die Werke von Eric Neunteufel aus.
Wie auch bei den Radierungen rund um das Thema Cricket, verwendet Eric Neunteufel zwei Bilderebenen, das Hauptbild, eine Radierung, entführt den Betrachter in die spannende Welt des Sportes, darunter, auf der zweiten Ebene, ein Siebdruck, immer das gleiche, blaue Bild, monoton beinahe, sieht man einen Menschen bügeln.
Zur Person Eric Neunteufel:
Als einer der letzten konnte Eric Neunteufel die Lehre und dann die Gesellenprüfung zum Kupferdrucker machen. Diese, vom Kunstbetrieb oft wenig wahrgenommene Kunst wie auch die Beschäftigung mit fast schon verloren gegangene Drucktechniken wird ihn sein ganzes künstlerisches Leben lang begleiten.
Schon während des Studiums an der Angewandten zeichnete sich dieser Weg ab und der Künstler eröffnete eine Druckgraphikwerkstatt mit dem Schwerpunkt auf Radierungen. Seither verstand sich Eric Neunteufel als ein Vermittler der traditionellen Drucktechniken. Mit der Eröffnung der neue Graphikwerkstatt im Jahr 2007 hat der Künstler jetzt genügend Platz alle vier künstlerischen Drucktechniken (Radierung, Siebdruck, Hochdruck und Lithographie) auszuüben wie auch zu unterrichten.