Die Werkgruppe mit dem Titel “Alan Grünspan” stammt aus einer Theaterperformance gemeinsam mit Linda Samaraweerová, die den Ex-US-Notenbankchef Alan Greenspan persifliert. Der einst Musiker werden wollende Greenspan bezeichnete Geldpolitik stets als Kunst und ist für seine zahlreichen ironischen Zitate bekannt. In der Ausstellung ist jedoch von Alan Grünspan die Rede, wodurch Greenspans Nachname ins Deutsche übertragen wurde und an jenes mäßig giftige Kupferacetat mit gleichem Namen angelehnt ist…
…Die scheinbare Zerstörtheit des gesamten Ambientes mit seinen prophetenhaften Gestalten rekurriert im übertragenen Sinnen auf Greenspans Thesen und die ihm oft nachgesagte Mitschuld an der Finanzkrise von 2008. Zerstörung und Überleben bzw. das was aus letzterem als Projektion in die Zukunft getragen werden kann, führen bei Karner zu einer Dialektik aus Vergangenem und Gegenwärtigen, dessen Aussagekraft in der Gesamtheit des Dargestellten bedingt ist. Dabei kommt es wie bei Greenspans umstrittenen Aussagen nicht immer auf eine explizite These, sondern auf metaphorische Andeutungen, die aus der alltäglichen Lebenspraxis resultieren, an.