22. 04. - 08. 05. 2011
…Begonnen wird bei 2 Zeichnungen mit demselben Strich. Danach wird nach jedem Strich die Zeichnung gewechselt, ohne den Vorsatz, dass Zeichnung 2 eine Kopie von Zeichnung 1 sein soll. Schon beim 2. Strich ist jede Zeichnung anders und folgt ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten. Beim Zuwenden an die jeweilige Zeichnung muss man sich immer erst auf die Zeichnung wieder einstellen. Man kann nicht sofort an der anderen Zeichnung weiterzeichnen. Je weiter fortgeschritten die Zeichnungen desto schwieriger wird das hin- und herspringen. Ab einem gewissen Punkt habe ich den Versuch abgebrochen und jede Zeichnung für sich fertiggezeichnet und dabei noch einmal vollkommen ändern müssen. Man braucht immer das Gefühl eine Zeichnung im Griff zu haben, man darf einer Zeichnung nichts hinzufügen nicht nur weitere Striche machen, sondern man braucht immer das Gefühl sie jederzeit auch einfach zerstören zu können.
Das ist vielleicht einfacher mit Abstandslosigkeit. Eine Wieder-Beschäftigung mit einer Zeichnung beginnt leicht mit einem zeichnerischen Abfahren der markanten Abschnitte und produziert sinnlose Wiederholungsstriche.
Der Strich – die Striche gehen von selbst, oder zu diesem Zeit- punkt nicht weiter hinterfragt von selbst. Die Konzentration ist aber nicht auf die Striche gerichtet, sondern auf das Gesamte, auf einen Gesamtblick. Die Striche richten sich nicht zwingend nach der Bewegung der Augen oder des Blicks.
im Rahmen der Ausstellung:Round Table