Warum dieser Name für eine Bluegrassband? Zum einen greift die Band auf eine fast vergessene Tradition zurück…. Wer kennt ihn schon, den in den 40er und 50er Jahren bekannten und beliebten Sänger Johann Särge? Ein echter Wiener. Seine Familie aus der Ukraine zugewandert (er wurde 1917 im Kaff Hoholeve geboren, wo die Landschaft dem Amerikanischen Mittelwesten bis auf´s Bluegrass gleicht). Johann Särge war Country Fanatiker der ersten Stunde, der sich unter anderem die Musik von Hank Williams zu Eigen machte, diese in Wirtshäusern zum Besten gab und in seiner Spätphase eine göttliche Version von «I´m so lonesome I could Cry« mit Helmut Qualtinger einspielte. Diese Single ist, wenn überhaupt, nur mehr um astronomische Beträge zu ergattern. Zum anderen heißt die Band Johann Sergej, weil sie amerikanische Volksmusik liebt und spielt, die so traurig, verzweifelt, alkohol- und liebeskummergeschwängert ist, wie man das sonst nur in slawischem Liedgut findet.
Wider unsere Spaßgesellschaft vermittelt Bluegrass durch den einfach zu definierenden Rhythmus ein wohlig vertrautes Gefühl. Die Geige weint, der Stehbass brummt, das Banjo klimpert, die Gitarre schrummt und es wird schön zweistimmig gesungen oder nicht, von der Liebe, vom Tod und vom Rausch dazwischen. Verzweiflung mischt sich mit Euphorie. Eben die wesentlichen Dinge des Lebens. Das eine oder andere hiesige Volkslied ist zu hören und ergibt eine Mischung, die selbst das abgebrühteste Herz rührt. Die Bandmitglieder: Haldis Scheicher, Geige/ Stimme, Bettina Gallasch, Stimme, Alexander Stratakis, Gitarre/Stimme, Rainer Gallasch; Kontrabass/Stimme, Klaus Tschabitzer, Banjo/Dobro/Stimme.
Eintritt: KünstlerInnenspenden
Infos: Tel. 332 26 94, office@aktionsradius.at, www.aktionsradius.at