Thomas Draschan - Temptation

Öffentlichkeit Ausstellung Kunstausstellung Eröffnung
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1 Termin im Archiv
Mittwoch 8. Juni 2011
8. Juni 2011
Mi
19:00
Thomas Draschan - Temptation
arbit galerie & edition, Lindengasse 28, 1070 Wien

Sex and Rocks and Sitting Bull

Ab 8. Juni präsentiert die Artbits Galerie die Ausstellung „Temptation„ des Filmemachers und bildenden Künstlers Thomas Draschan. In seinen digitalen Collagen lässt der Kubelka-Schüler Mythologie, Sex, Trivialkultur und Nostalgie zu großformatigen Altarbildern barocker Pop-Art verschmelzen.

Thomas Draschans Werke gleichen ästhetische Kollisionen: Familien-Fotos
stoßen auf laszive Oben-ohne Girls, farbenprächtige Hindu-Symbole
kollidieren mit Werbe-Sujets für Hochschaubahnen,
Naturkunde-Anschauungsbilder mit phallischen Gesteinsformationen und
Portraits des Sioux-Häuptlings Sitting Bull. Wie auch bei seinen
filmischen Werken bedient sich der Kubelka-Schüler dabei eines ausgiebigen
Archivs gefundenen Materials. Gesammelt auf Flohmärkten, Second Hand Läden
und bei eBay verdichtet der gebürtige Linzer abertausende Fotos,
Polaroids, Postkarten, Dias, Comic-Strips, Bücher, Zeitschriften und
Magazinausschnitte zu großformatigen Pop-Art-Konstrukten im
Altarbild-Format. Dazu Draschan: „Schon als 5-Jähriger habe ich von
Architekturbüchern über die klassische Moderne bis zur „Quick“ alles in
mich aufgesaugt. Meine Vorlieben, visuelle Spleens, Kindheitserinnerungen
und Fetische halten einen direkten Einzug in die Arbeiten. Kategorien wie
Hoch- oder Trivialkultur sind dabei vollkommen unwichtig, es geht viel
mehr um Kleinigkeiten – farbliche Nuancen, abwegige Bildkompositionen oder
eine Art ungeachteter Schönheit, die dem Ausgangsmaterial innewohnt – die
ich mit den Collagen konservieren möchte.“

Recycling verbrauchter Bilder

Das Recycling „gesellschaftlich abgenutzter und verbrauchter Bilder und
visueller Sprachen“ beherrscht Draschan – wie es ein Kritiker einmal
bezeichnete – meisterhaft. In ihrer visuellen Opulenz erzeugen die
großformatigen Werke eine optische Intensität, der sich die Betrachter kaum
entziehen können. Draschan weiter: “Jeder findet etwas anderes in den
Bildern. Es ist wie ein Bulk an unbewussten Inhalten, die an die
Oberfläche geschleudert werden.“ Dabei vergisst der gelernte Filmemacher
nie auf das narrative Element: Blickachsen, Beziehungen und
Spannungsgeflechte bestimmen Draschans Bilder und erzeugen immer neue
Bezugssysteme, die dem Betrachter ein zusätzliches Pool an
Projektionsflächen eröffnen. So wie ein „Schlaraffenland der unbewussten
Wunscherfüllung“, oder wie es Draschan selbst formuliert „Wie die Welt in
meiner Vorstellung aussehen sollte wenn man aus dem Haus geht“.

Als Spezialedition im Rahmen von „Temptation“ zeigt Thomas Draschan auch
kleinformatigere Werke, die in als Editionen angeboten werden. Die
Ausstellung ist bis 30. Juli 2011 zu sehen – während der Sommerpause im
August, können die Bilder nach telefonischer Vereinbarung begutachtet
werden.

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