Alltagsprotokolle – Lebensbilder – Anrufungen des Daseins; poetische Form und Erzählgestus
ELKE ERB (Berlin) liest aus MEINS (roughbooks, 2010) • HANS RAIMUND (Wien) liest CHORAL VARIATIONEN (Edition Thurnhof) • CHRISTOPHER WHYTE (Schottland / Budapest) zweisprachige Lesung (gälisch/ deutsch) aus BHO LEABHAR-LATHA MARIA MALIBRAN / From the Diary of Maria Malibran (2009) und unveröffentlichte Gedichte, zusammen mit seinem Übersetzer Hans Raimund
Mit gewitzter Courage fängt Elke Erb den Alltag in lautmalerischen Fließtexten ein. Rau und formal uneben sind die tagebuchartig komponierten Verse, gespickt mit Prosaspots und Reflexionen. Das Erb’sche Prinzip, eigene und fremde Lebensgrundmuster im Textfluss zu verdichten, kommt hier voll zum Zuge. Das vom Frühjahr 2003 bis Dezember 2009 dokumentierte „Meins“ steht der Auffassung vom Gedicht als rundes, in sich geschlossenes Sprachgebilde entgegen. Es empfängt nicht nur Impulse aus Musik, Malerei und Werken anderer Dichter, sondern korrespondiert auch mit dem Internet.